Monat: Februar 2022

The bright side of Freetong

Da sich anscheinend ein paar Menschen Sorgen machen, auf Grund meiner Begeisterung für unsere gefiederten Freunde, möchte ich hiermit klarstellen: Alles ist gut! Ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen. Und zum Beweis gibt es heute einen kleinen Ausflug in mein Privatleben außerhalb der Arbeit.

Denn trotz all der Anstrengungen hier, trotz des Alltagsstress wegen kein Wasser, kein Strom, unfähigen Menschen und Generatorenlärm bei Nacht, ist es hier sehr oft sehr gut.

Nachdem aus Deutschland in letzter Zeit so wenige positive und beschwingende Nachrichten kamen, habe ich mich kaum getraut, diesen Post zu veröffentlichen. Jetzt kommt er trotzdem – ist aber schon zwei Wochen alt 😉

Taucht mit mir ein – in meinen manchmal etwas verrückten Alltag in Freetown.

Heute einmal: Fokus auf die schönen Seiten des Lebens in Freetong!

Vorneweg muss ich mich entschuldigen. Eigentlich wollte ich in diesem Beitrag hauptsächlich Fotos sprechen lassen. Aber ich mache definitiv nicht genug Fotos. Deshalb nun doch wieder Text, Text, Text.

Ich fange mit der Arbeit an, damit wir dieses Kapitel ganz schnell auch wieder abhaken können 😉 Wenn ich mir meine Liste anschaue, was ich dieses Jahr schon alles umgesetzt und geschafft habe, muss ich mir selbst auf die Schultern klopfen. Ein sehr output-orientierter Monat. Wahnsinn! Ich habe das Gefühl, je besser meine work-life-balance ist, umso höher ist mein output in der Arbeit. Mein Energielevel steigt konstant.

Gleichzeitig ist die Zusammenarbeit mit meinen Counterparts sehr gut und ich habe das Gefühl, dass wir wirklich ein gegenseitiger Gewinn sind. So soll es doch sein.

Meine Highlight-Momente der letzten Wochen

Die gute Atmosphäre im Büro ist das eine, aber nach Feierabend geht es direkt weiter mit dem Spaß. Unsere Nachbarin Maria kocht nicht nur unglaublich gut und füttert mich kugelrund, wir haben einfach immer eine gute Zeit zusammen. Unsere Crew hier ist zwar für Außenstehende bestimmt etwas strange, einige von euch werden es ja selbst sehen, wenn sie in den nächsten Wochen zu Besuch kommen. Wir haben manchmal das Gefühl in einer erweiterten WG zu leben.

Feierabendbierchen bei Nachbars

Ein Feierabendbierchen bei Nachbars kann sich da schon mal etwas in die Länge ziehen, so dass ich dann doch das ein oder andere Mal des Nächtens die illustre Runde als erste verlasse und nach oben stiefel, da ich ja am nächsten Tag wieder ins Büro muss. Marias Wohnung ist ein Zeitloch. Das liegt auch daran, dass es immer abgedunkelt ist und die Klimaanlage auf Hochtouren läuft. Im Fernsehen laufen politisch unkorrekte britische Fernsehserien aus den 1970er Jahren (Mind your Language), Freddy sitzt mit seinem Laptop auf dem Sofa und natürlich lässt auch John mit ein paar Bierchen unter´m Arm nicht lange auf sich warten. Es gibt immer lecker Essen, Geschichten, die mit vollem Körpereinsatz erzählt werden, und ausreichend Lacher für mehrere Wochen. Perfekter Ausgleich also zum Büroalltag.

Home-Massage statt Home-Office

Fast hätte ich es vergessen und muss es deshalb nachträglich noch hier einfügen. Wir haben uns ja letzte Woche auch noch unsere erste Massage gegönnt. Natürlich hat Maria auch dafür einen Kontakt. Sisi kommt mit Massageliege und Alnatura-Massageöl nach Hause und knetet den ganzen Körper eine Stunde lang durch. Ich finde, eine Stunde Home-Massage tut dem Rücken viel besser als eine Stunde Home-Office. Vielleicht sollte mal über diese Alternative nachgedacht werden.

Romantic Dinner und Absturz in der Kneipe

Das Schöne in Freetown ist, dass man an einem einzigen Abend so unterschiedliche Eindrücke sammeln kann. Letzten Donnerstag war ich mit John zum Dinnerdate verabredet (sein eigentliches Date hatte ihm abgesagt…). Vorher noch kurz bei Maria rein, liegt ja auf dem Weg, dann mit John zum ColeStreet Guesthouse, wo es ab und an special offers gibt. Zum Beispiel ein 4-Gänge-Menu „Taste of Italy“. Das ColeStreet Guesthouse ist wunderschön hergerichtet. Sehr geschmackvoll und hat mich irgendwie an ein portugiesisches schmuckes Innenhof-Lokal erinnert. Es gibt nur sechs Tische, zum unglaublich leckeren italienischen Essen gesellte sich dann noch ein Opernsänger, der von der Treppe eine Arie sang. Hoch romantisch.

Natürlich hatte Maria schon geschrieben, während wir noch beim Essen waren. Maria hat irgendwann ein Selfie von ihr und Tina geschickt – John und mir war sofort klar, in welcher Kneipe die beiden sind. Also sind wir nach dem romantischen Essen in ruhiger, gehobener Atmosphäre mit dem Keke noch in die HoneySuckerBar. Und was hat uns dort erwartet? Die Wodkaflasche stand auf dem Tresen und zur Begrüßung gab es erst einmal einen Shot. Ich war noch nüchtern, weil ich eigentlich gerade ein bisschen alkoholfrei unterwegs bin. Aber no chance. So endete der Abend, mit Barfußtanzen in der Kneipe. Die Bar ist gleich bei uns um die Ecke. Da konnten wir also ganz entspannt nach Hause laufen und nach einem letzten Absacker bei Maria ins Bettchen schlüpfen.

Und zwei Tage später bekomme ich tatsächlich von zwei verschiedenen Leuten screenshots von der Instapage des Cole Street Guestshouses auf denen John und ich zu sehen sind. Heimlich kann man hier nichts machen.

Sundowner auf Leicester Peak und äthiopisches Essen am British High Comission Compound

Am Samstag stand dann ein weiteres Highlight an. Nina hatte eingeladen zu einem Spaziergang rauf zu Leicester Peak für einen Sundowner und anschließend äthiopischen Essen bei ihr. Nina wohnt auf dem Compound der British High Comission. Auf dem Compound gibt es kleine Häuschen, mit kleinen Gärten, einen Pool, Fitnessraum, Bar und auch einen riesigen Wald/Dschungel.

Wir sind am Samstag also mit dem langsamsten Keke der Welt zu Nina gefahren. Vielleicht waren wir auch einfach zu schwer? Unser Keke schaffte es kaum die Hügel rauf. Wir – also Tina, John und ich – hatten schon Angst, dass wir zu spät kommen. Die Sonne wartet schließlich nicht. Aber wir waren noch rechtzeitig da, um gemeinsam mit der Gruppe bestehend aus zehn Britinnen und Signe, unserer dänischen Freundin, sowie John, James und Cooper (Ninas Hund) den Weg auf den Peak anzutreten. Oben wurden dann die Sektgläser ausgepackt und die Sundowner wurden genossen. Ich hatte selbstgemachte Limonade dabei 😊 Und dann gab es auch noch ein Fotoshoot oder so. Sah auf jeden Fall professionell aus.

Von Leicester Peak aus hat man einen unglaublich tollen Blick über Freetown Richtung Meer. Der ganze westliche Teil der Stadt liegt einem zu Füßen und nach Sonnenuntergang erstreckt sich ein funkelndes Lichtermeer am Fuße des Hügels.

Langsam ging es wieder runter, zurück zu Ninas Haus. Und dann wurde auch schon bald das Essen geliefert. Superlecker. Äthiopisches Essen nach einem kleinen Trip auf Leicester Peak – das können wir sehr gerne wiederholen.

Swimstaken auf Banana Island

Am Sonntag ging das schöne Leben direkt weiter. Eigentlich wollten wir ganz lowscale mit Maria und Freddy nach Cockle Point fahren. Aber Maria meinte schon am Samstag, dass der Besitzer des einen Ressorts auf Banana Island sie schon seit Wochen einladen will und sie jetzt langsam nicht mehr absagen kann. Also gut, bevor wir uns schlagen lassen, dann fahren wir am Sonntag eben mal nach Banana Island und lassen uns vom Chefkoch persönlich bekochen.

Banana Island besteht eigentlich aus drei Inseln, die quasi zusammenhängen und liegt am südlichen Ende der Peninsula. Mit dem Auto ging es in 1,5 Stunden nach Kent und dann ab ins Boot, das schon auf uns wartete. Auf der Insel wurden wir mit frisch geöffneten Kokosnüssen erwartet und konnten auf dem kurzen Weg zum Camp unser frisches Kokoswasser genießen. Das Ressort auf Banana Island besteht aus mehreren Zelten, einer Bar, Toilettenhäuschen und Küche. Es ist superschön angelegt, mit Betten am Strand, viel Grün und mehrere Sitzgelegenheiten. Maria ist mit Wissam direkt los zum Fischen. Freddy, Tina und ich haben erst einmal entspannt und unsere frisch gepressten Säfte getrunken, bevor wir uns auf einen kleinen Spaziergang über die Insel begeben haben. Es ging über Pfade durch das Dorf und dann in den Wald. Im Dorf und überhaupt auf der Insel hört man sehr viel Vogelgezwitscher. Das sind meist die Village Weaver, die ihre kugelförmigen Nester von den Bäumen herabhängen lassen. Ich erinnere mich, dass ich in Ruanda einmal zugeschaut habe, wie die Nester gebaut werden. Sehr beeindruckend. Aber wir sind nicht im Dorf verweilt, sondern sind, nachdem wir den richtigen Weg gefunden hatten, fleißig durch den Wald gestampft, um etwaige Schlangen zu vertreiben. Freddy hat uns zum einzigen richtigen Sandstrand auf der Insel geführt. Es ist ein Privatstrand, aber anscheinend stört es den Eigentümer nicht, wenn man dort mal eben ins Wasser springt und in die Wellen taucht. Das kurze „Swimstaken“ war sehr erfrischend.

Was ist Swimstaken, fragt ihr euch vielleicht? Das ist das deutsche Wort für schwimmen, falls ihr es noch nicht wusstet. Freddy kann etwas Deutsch, aber manchmal kommen sehr witzige Kreationen heraus. Und ich verrate hier nur so viel: Swimstaken war nur der Anfang. Außer uns war auch noch eine chinesische Herrengruppe im Wasser. Spätestens als Tina einen der Herren abseits seiner Gruppe in eindeutiger Hockpose im Wasser entdeckte, war es mit der Ernsthaftigkeit für den Tag vorbei.

Da ich nicht genau weiß, wer hier alles so mitliest, möchte ich nur das Endergebnis unseres Ausfluges mit euch Teilen. Ein neues geflügeltes Wort: “Keep your Schnabel out of my Schwimmkacke.” Was so viel bedeutet wie „Misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen.“

Der Spaziergang, das Swimstaken und das viele Lachen haben uns hungrig gemacht. So waren wir sehr froh, dass kurz nach uns auch Maria und Wissam wieder zurückkamen und Wissam direkt in der Küche verschwand, um uns bald mit allen Köstlichkeiten von der Speisekarte zu verwöhnen. Es gab Papayasalat, frisches Cevice, Süßkartoffel-Pommes, Baracuda in Bananenblatt mit Erdnusssoße, in Bierteig frittierte Calamari und Lobster. Dazu noch verschiedene Soßen und geröstetes Brot. Die Fotos kommen bei weitem nicht an das Essen heran. Überhaupt zeigen die Fotos leider gar nicht, wie schön es auf Banana wirklich ist. Das Essen auf jeden Fall war unglaublich gut und selbst Tina hat das Cevice und den Fisch gegessen.

Wissam und Emily betreiben das Ressort. Sie haben zwei Jungs und Emily arbeitet eigentlich in Freetown, weshalb wir dann mit Emily, den Jungs und weiteren Gästen am späten Nachmittag mit dem Boot wieder zum Festland gefahren sind. Mit vollen Mägen, einem neuen Sprichwort und einem glücklichen Lächeln im Gesicht.

Ein geklauter Glücksmoment

Der Glücksmoment ist nicht vollständig gestohlen, aber eigentlich ist es Tinas. Auf dem Heimweg nach Freetown gab es auf einmal Stau. Ein paar Autos sind auf die Gegenfahrbahn, also wir hinterher. Auf unserer Spur war eine Parade mit Blaskapelle und Musik unterwegs. Als wir ziemlich genau neben der Kapelle waren, spielten sie „Mona Lisa“, einer der Songs, den auch Maria immer spielt. Tina fing sofort an am Beifahrersitz mitzusingen und zu tanzen. Was von den Leuten, die der Blaskappelle folgten, sehr positiv aufgenommen wurde und lautstark unterstützt wurde. So waren wir auf einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit und haben mit den Menschen neben dem Auto gesungen, getanzt und gelacht. Dann mussten wir leider weiterfahren.

Neuer Herd, neue Küche, neues Wohngefühl

Und dann ist da ja noch unsere „neue“ Küche. Das hört sich jetzt etwas banal an, aber: mein Herd, den ich im August gekauft hatte, hat mich ja schon die ganze Zeit genervt. Der Ofen ging nicht, die Flammen waren irgendwie falsch eingestellt, so dass meine ganzen Töpfe verrußten und und und. Vor zwei Wochen haben wir den Herd weggebracht und einer Freundin geschenkt. Letzte Woche dann haben ich einen neuen Herd gekauft und am nächsten Tag meine Töpfe geschrubbt. Ich bin überglücklich. Sobald ich meine Kuchenformen habe, werde ich endlich auch backen können!!! Ich schulde Tina ja immer noch ihren Geburtstagskuchen…

Wie die meisten von euch wissen, mag ich es, wenn man sich in Küchen aufhalten kann. Bisher war das in meiner nicht so der Fall. Aber jetzt haben wir den Schreibtisch in die Küche gestellt und ich muss sagen, ganz neues Wohngefühl.

Hinzukommt, dass Freddys Klempner gerade da war und wir jetzt tatsächlich in der Küche einen Wasserhahn haben, aus dem richtig Wasser kommt.

Handfütterung beim Koreaner

Eigentlich dachte ich, alle Momente wären nun eingefangen, aber nein! Soeben erinnert mich Tina noch an unser Abendessen beim Koreaner vorgestern. Die Kritiken auf Google haben mir zwar zunächst etwas Angst gemacht, aber da war es schon zu spät. Zähne zusammenbeißen und los geht’s. Tina und ich sind losgeschlendert und haben das Restaurant auch auf Anhieb gefunden. Und nicht zu vergessen: wir haben dabei auch einen Minimarkt gleich um die Ecke entdeckt. Ob es dort Milch gibt, müssen wir in den nächsten Tagen mal noch auschecken.

Zurück zum Koreaner. Angeblich authentisches koreanisches Essen und auch authentische Restaurantatmosphäre. Da sowohl John als auch Freddy schon in Korea waren, konnten sie dies bestätigen. Und auch ohne jemals in Korea gewesen zu sein: so ungefähr stelle ich mir das vor. Außer uns waren nur koreanisch aussehende Menschen da. Die Deko an den Wänden und auf den Tischen, klassisch kitschig, so stelle ich mir das vor. In der Mitte der Tische gibt es eine Öffnung, in der der Grilleinsatz ist, um das Fleisch und den Fisch direkt vom Chef persönlich gegrillt zu bekommen.

Da die mündliche Verständigung etwas schwierig war, wurde uns mit den Händen und klaren Zeichen erklärt, wie das Essen in den Mund zu führen ist: Salatblatt nehmen, Soße darauf, mit der Schere zurechtgeschnittes Fleisch dazu, dann frischen Knoblauch, Chillie, Kimchi. Jetzt nur noch das Salatblatt zusammenrollen oder – falten und ab in Mund. Ich hatte die große Ehre, dass der Chef persönlich mir das erste Päckchen zubereitete und es mir samt seiner halben Hand in den offenen Mund beförderte. Ob dies nun ein Glücksmoment war oder nicht, sei dahingestellt. Aber geschmacklich war es ausgezeichnet und der Saki passte auch perfekt dazu.

So viele Glücksmomente – das kann doch nicht so weitergehen

Ich habe vielleicht auch irgendwann einmal von Betty erzählt. Betty kenne ich noch aus meiner Zeit im Guesthouse. Betty ist oder besser gesagt war schwanger, aber naja, wie soll ich sagen, wird das Kind wohl alleine aufziehen müssen. Tina und ich waren vor ein paar Wochen schon mit ihr Babysachen kaufen und haben sie vorletztes Wochenende besucht. Sie meinte zwar, dass es jederzeit soweit sein kann, aber eigentlich hatte der Arzt auch gesagt, dass sie einen Kaiserschnitt braucht. Wir haben ihr versprochen, das mit ihr gemeinsam zu machen, weil sie Angst vor der OP hatte. Letzte Woche haben wir also gewartet, dass Betty sich meldet, aber nichts. Und dann kam am Samstagabend, als wir gerade beim äthiopischen Essen saßen, die Nachricht, dass sie einen Jungen bekommen hat. Unsere Freude war groß. Das hieß, sie hat es irgendwie geschafft.

Leider kam dann aber am Montag die schlechte Nachricht, dass das Baby Malaria hat und auch nicht bei Betty ist, sondern „in einer Maschine“. Wir hoffen, dass es beiden bald gut geht und sie zusammen aus dem Krankenhaus nach Hause dürfen. Krank sein in Sierra Leone ist nicht ratsam, besonders nicht für Babys und Kleinkinder.

Wir drücken Betty und dem Kleinen in den nächsten Tagen die Daumen, damit sie uns bald genauso freudig anstrahlen, wie unser Sonnenschein Mustapher, der Sohn meiner Securities.

Mustapher ist unser Sonnenschein im Haus. Wie könnte man diesem Lächeln auch widerstehen?

NACHTRAG: Da der Post schon vor zwei Wochen verfasst wurde, gibt es schon Neugikeiten zum Gesundheitszustand des Babys: Es hatte keine Malaria, sondern Gelbfieber. Seit letzter Woche sind die beiden zuhause und wir haben sie letzte Woche auch schon besucht. Am Freitag ist das Namensgebungsfest. Davon berichte ich vielleicht ein anderes Mal.

Mit meinem heutigen Post wollte ich euch einfach mal zeigen, dass es hier neben vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen auch sehr viel Schönes und Entspannendes gibt. Das vergesse ich vielleicht manchmal euch zu berichten und eigentlich wollte ich euch verschiedene Aspekte des Lebens hier näherbringen.

Euch allen wünsche ich, trotz Covid, Alltagsstress und Co möglichst viele kleine und große Glücksmomente im Alltag und ab und an einen Lachanfall bis der Bauch schmerzt.

Bird watching at Outamba-Kilimi

Letztes Wochenende war es endlich so weit. Meine erste richtige bird watching experience! Einige von euch wissen vielleicht, dass eines meiner Ziele für meine Zeit hier bei der Conservation Society of Sierra Leone ist, dass ich eine richtig nerdige birdy werde. Also eine Person, die stets in den Himmel und in die Äste von Bäumen und Büschen schaut, in der Hoffnung, spannende Vögel zu entdecken.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, was ich gedacht habe, als ich damals vor über 15 Jahren den Reiseführer für Mosambik gelesen hatte, in Vorbereitung auf meine erste Reise nach Afrika: Mosambik sei ein ganz tolles Reiseziel zum Vogelbeobachten. Na toll, dachte ich damals. Vögel. Wie spannend! Heute sehe ich das natürlich ganz anders. Das Tolle an Vögeln im Gegensatz zu Giraffen, Antilopen und Löwen ist, dass sie überall sind.

Wie kam es denn nun zu meinem ersten Bird watching. Mal wieder ein Klassiker. Eigentlich wurde nur mein Auto gebraucht, aber das gibt es natürlich nicht ohne mich. Vor allem nicht, wenn es in den Outamba-Kilimi Nationalpark im Norden des Landes fährt, direkt an der Grenze zu Guinea. Ich wollte eh unbedingt bald in den Outamba. Also konnte ich direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Bird watching experience und Outamba-Kilimi.

Dust, dust und nochmal dust

Es ist Trockenzeit. Das bedeutet, es hat das letzte Mal im November geregnet. Einerseits wundere ich mich immer wieder über die Bäume und Pflanzen hier, die einfach trotzdem grün sind und wachsen, obwohl sie seit Monaten keinen Regen mehr abbekommen haben, zugleich sieht man sowohl in der Wohnung als auch auf der Straße und bei Fahrten über Land, dass hier schon lange kein Regen mehr den Sand und den Staub von den Blättern und Häusern gewaschen hat. Bei mir in der Wohnung ist alles von einer dünnen Staubschicht belegt. Der Hamatan – der Saharawind – bringt uns den Wüstenstaub nach Freetown.

Bis nach Makeni geht es auf einer geteerten Straße, danach geht die Straße irgendwann in Staubpisten über. Es staubte ungemein. Die Pflanzen links und rechts der Straße sind nicht mehr grün, sie sind rot. Ich habe die Zeit genutzt und mich ein bisschen mit der hiesigen Vogelwelt bekannt gemacht…

Der Weg zum Outamba führt über den Kaaba Fluss. Um ihn zu überqueren, mussten wir kurz auf die Fähre warten, die auch tatsächlich ein Auto und dazu noch ein paar Motorräder und Menschen befördern kann. Die Fähre oder besser das Floß wird an einem Drahtseil entlang über den Fluss gezogen. Auf der anderen Seite geht es dann weiter auf den Sandpisten. Ich habe mich nur gefragt, ob auch LKWs so befördert werden?

Wir sind am Vormittag gegen 10h aus Freetown los, natürlich nicht ohne vorher noch einen Umweg zu fahren, um die eine Kollegin abzuholen. Aber dann ging es wirklich los. Papanie, Andrea, Sinneh und ich. Gegen 17h sind wir dann im National Park angekommen. Begrüßt wurden wir von Kollegen von der NPAA und von Forest Guards vom National Park und von einem kleinen Affen. Es ist wirklich sehr, sehr schön im Outamba-Kilimi Camp. Unter den Bäumen direkt am Fluss gibt es eine Zeltwiese. Sie war voller Zelte, da Tacugama (die Schimpanzen Sanctury aus Freetown) dort ein Training für Forest guards aus Guinea abhält. Die Guards lernen Kamerafallen aufzustellen, Tierspuren zu lesen und noch allerlei andere Dinge, die so ein Forest Guard wissen sollte. Zum Fluss geht es ein paar natürliche Stufen hinunter. In der Trockenzeit gibt es einen kleinen Strand, an dem gerade die Teilnehmenden des Trainings waren, um sich im Fluss zu waschen. Es gibt nämlich keine richtigen Unterkünfte und Sanitäranlagen. Es gibt die Zeltwiese und ein Häuschen für den Klogang. Den Rest macht man im Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses ist der Nationalpark. Und am Horizont erstreckt sich Guinea hinter den Bäumen. Wir haben noch kurz alles für unseren Bird Watching Ausflug am nächsten Morgen besprochen und sind dann wieder aufgebrochen. Leider haben wir unsere Zelte nicht aufgeschlagen. Aber das nächste Mal werde ich das auf jeden Fall machen.

Wir sind nochmal 30 Minuten über die Sandpiste und in einen Ort in der Nähe, wo wir uns auf die Suche nach einem Guesthouse begeben haben. Das Guesthouse entspricht wahrscheinlich nicht den Ansprüchen von allen Menschen, aber irgendwie habe ich dann doch etwas Schlaf gefunden. Wer meine letzten Posts aufmerksam gelesen hat, diejenigen haben schon einmal von den Freetong Players International gelesen. Einer unserer Netzwerkpartner. Ziemlich witzig, dass wir ein altes Fahrzeug von ihnen in dem Ort gesehen haben, in dem wir übernachtet haben…

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zurück in den Outamba. Noch während wir auf Mohammed, unseren Führer für den Tag, gewartet haben, flogen schon die ersten Vögel durch die Morgensonne an uns vorbei. Meine Kollegin Andrea aktivierte direkt die BirdLaserApp, mit der man die Vogelbeobachtungen dokumentieren kann. Die App hilft, weltweit Daten zu Vögeln zu erheben. Wie wir ja in der Wildlife Week letzten Oktober gelernt haben, sind Vögel wichtige Indikatoren für den Zustand von Ökosystemen. Deshalb sind wir auch überhaupt in den Outamba. Es gibt nicht wirklich Daten zu den Vögeln hier. Ich glaube, CSSL will versuchen den Outamba als Important Bird Area anerkennen zu lassen. Dafür brauchen wir zunächst Daten zu den Vogelarten und zur Anzahl der Vögel.

Als Mohamed da war, ging es dann über den Fluss in seinem kleinen Boot. Auf der anderen Seite ging es direkt rein in den Wald über Trampelpfade. Die Vegetation im Outamba-Kilimi unterscheidet sich sehr stark von der im Süden Sierra Leones. Hier gibt es eher Grasland und Steppe. Es gibt hier in der Gegend auch Elefanten. Die haben wir leider nicht gesehen. Aber die hätten wir ja auch gar nicht in unserer BirdLaserApp dokumentieren können…

Ich bin auf jeden Fall ein ums andere Mal beeindruckt, wie Papanie und Andrea die Vögel benennen können. Für mich war es meist ein dunkler Umriss in den Zweigen. Nach und nach habe ich dann aber gelernt, worauf es zu achten gilt: Die Schnabelform, die Schwanzform, natürlich die Farben, insbesondere an den Flügeln und im Kopfbereich und natürlich die Flügelform, wenn die Vögel losfliegen. Ein paar wenige Vögel konnte ich auch schon vor unserem Ausflug bestimmen. Nun kenne ich noch mehr. Im Auto hatte ich mich schon kurz vorbereitet – nun im Praxistest war es zwar nicht immer einfach, aber wie gesagt: ein paar Vögel konnte selbst ich richtig identifizieren. Wir haben sehr viele Common Bulbuls gesehen, verschiedene Bee-Eater und kleine Sundbirds. Aber auch einen tollen Hornbill oben am Baum, der uns seine Silhouette in der aufgehenden Sonne zeigte. Als wir den Fluss erreichten, um ihn wieder zu überqueren, warteten schon fünf Reiher am anderen Ufer auf uns und dann flogen auch noch zwei Great Blue Turacos übers Wasser. Was eine traumhaftes Bild. Ihr seid bestimmt schon ganz gespannt, was wir so alles gesehen haben. Ich will euch nicht zu sehr auf die Folter spannen. Ich habe euch eine kleine Auswahl zusammengestellt. Da es nicht so leicht ist, gute Fotos von den Vögeln zu schießen, musste ich mich ausnahmsweise bei Wikipedia bedienen und die Fotos von dort benutzen. Und den Guinea Turaco musste ich von iStock nehmen, weil es bei Wikipedia kein Foto gab, auf dem die roten Schwingen sichtbar sind. Die Vogelnamen erscheinen, wenn ihr mit der Maus über das Bild geht.

Nach knapp drei Stunden Vogel-Wanderung kamen wir wieder im Camp an. Achso, fast vergessen: Affen haben wir natürlich auch gesehen. Die klettern ja ständig durch die Bäume und machen riesen Lärm dabei…

Zurück im Camp haben wir das Warten aufs Mittagessen mit Faulenzen verbracht. Es gibt noch ein paar alte Hütten, die von einer ehemaligen Eco-Lodge zeugen. Leider wurde die nicht in Stand gehalten, deshalb sind die Hütten nicht mehr nutzbar. Vielleicht können wir hier eines unserer Öko-Tourism Projekte starten. Das würde durchaus Sinn machen. Ich kenne einige Leute in Freetown, die gerne den Outamba-Kilimi besuchen würden. Es ist aber ziemlich schwer herauszufinden, wie man hierherkommt und vor allem, wie man das ganze organisiert. Niemand weiß so genau wie das mit Unterkunft und Verpflegung ist. Vielleicht können wir das ändern. Zu Essen gab es dann irgendwann nach zwei Stunden Wartezeit Reis mit Groundnut soup. Mein Favorite! Aber man merkt, dass es kein „Tourismus-Personal“ vor Ort gibt, sondern alles Forest Guards sind. Ähnlich wie im Gola Regenwald, ist der Fokus eher auf wissenschaftliche Besuche ausgelegt, als auf Toursimus.

Ich bin gegen drei nochmal auf den Fluss, um mit Mohamed zu den Hippos zu paddeln. Die anderen haben am Auto gewartet. Die Paddeltour war ziemlich schön. Es ist kaum jemand unterwegs auf dem Fluss. Nur ab und an mal einzelne Personen auf einem Einbaum. Das Ufer ist zugewuchert, ab und an sieht und hört man Affen und natürlich sind auch hier wieder ganz viele Vögel am Start. Ich habe einen ziemlich beeindruckenden Geier gesehen und einen wunderschönen kleinen Kingfisher. Nach ungefähr einer Stunde haben wir die Hippos erreicht. Sie halten sich immer an der gleichen Stelle auf. Ich fand, dass wir ziemlich nah an sie ran sind, dafür dass wir in einem Bötchen aus hauchdünnem Blech saßen. Das eine Hippo kam zunächst auch in unsere Richtung, aber kam dann doch nicht ganz nah an uns heran. Die Hippos tauchten leider ab, als wir kamen. Es war trotzdem ein bisschen witzig ihnen zuzusehen, wie sie abwechselnd immer wieder unter lautem Schnauben kurz aufgetaucht sind, um Luft zu holen. Und jetzt weiß ich auch, weshalb wir sie auch Flußpferde nennen. Weil sie sich genauso anhören, wenn sie Luft holen. Bei den Hippos haben wir die Muffins genossen, die ich dabeihatte, dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Dieses Mal habe ich auch ein bisschen gepaddelt. Das machte dann noch mehr Spaß, als einfach nur im Boot zu sitzen und zu gucken. Obacht: jetzt kommen unendlich viele Fotos von meiner Paddeltour. Es war einfach so schön entspannend und ruhig. Das möchte ich sehr ausgiebig mit euch teilen.

Zurück bei den anderen ging es nach Kamakwe, wo wir uns wieder auf die Suche nach einem Guesthouse begeben haben. Nachdem wir fundig geworden waren, ging es direkt wieder los. Wir hatten alle ziemlich Hunger nach dem langen Tag. So kam es, dass wir dann zufällig noch die zweite Halbzeit des kleinen Finales vom Africa Cup of Nations bei Pommes und Chicken anschauen konnten. Ich habe festgestellt: ich fühle mich gar nicht mehr reizüberflutet, wenn auf einem großen Bildschirm ein Fußballspiel mit lautem Ton gezeigt wird, zugleich ein Diskolicht die Plastikblumen auf der glitzernden Plastiktischdecke ständig in unterschiedliche Farben taucht und dann auch noch der DJ seine Abendschicht antritt und die Afrobeats aus den Lautsprechern dröhnen. Ganz normales Abendessen-Feeling. Weil Sinneh keine Lust auf Chicken und Chips hatte, ist er los und hat auf der Straße was zu essen gesucht und gefunden. Da wollten die anderen natürlich in Nichts nachstehen. Deshalb sind wir noch kurz an einen Straßenstand, wo Lamm, Schwein und Rind auf heißen Metallplatten knusprig gebraten wurde.

Man sucht sich einfach das Stück Fleisch aus, das man gerne hätte, das wird dann klein geschnitten in mundgerechte Happen und von allen Seiten scharf angebraten. Dann wird das Fleisch mit einem Stück Papier aufgenommen, gewürzt mit scharfem Pulver und frischer Zwiebel, ein – zwei Zahnstocher dazu und schon hat man Fingerfood vom Feinsten.

Am nächsten Morgen ging es wieder früh raus für unsere zweite Bird Watching Activity. Zuerst natürlich noch Frühstück im Guesthouse, dann los auf die Straße. Da Sinneh nicht wirklich geschlafen hatte – er hat das Auto bewacht – habe ich angeboten, zu fahren. Sinneh musste nur während unseres Birdings das Steuer übernehmen. Was ihm offensichtlich Spaß gemacht hat. Dieses Mal sind wir nicht durch den Wald gelaufen, sondern einfach an der Straße zwischen Kamakwe und Makeni entlang. Aber auch entlang der Straße haben wir unglaublich viele Vögel gesehen. Und – auch praktisch: auf der Straße kommen wenigstens ab und an Menschen vorbei und verkaufen Bananen 😉

Schon am ersten Tag war klar, dass ich sehr gut im Spotten bin. Ich kann zwar keine Vogelarten benennen, aber immerhin habe ich anscheinend einen guten Blick, um die Vögel auf den Bäumen und im Gebüsch zu entdecken. So konnte ich auch einen Beitrag leisten. Einmal kam es sogar zu einer großen Diskussion. Vorneweg muss ich erklären, dass Papanie unser Vogel-Spezialist ist. Er kennt alle Vögel. Andrea ist noch am Lernen und ich bin ja sowieso ganz neu im Business. Wir laufen also gerade die Straße entlang, da fliegt plötzlich ein wunderschöner Vogel vor uns quer über die Straße. Papanie war gleich sicher, es muss ein Senegal Coucal gewesen sein. Aber Andrea und ich sahen das ganz anders. Ganz klar hatte der Vogel rote Federn auf der Unterseite der Flügel. Keine braunen! Nach längerem Hin und Her ließ Papanie sich überstimmen. Er meinte zwar erst, es gebe keinen Vogel in der Größe, der rote Schwingen hat, aber da hat er wohl den Guinea Turaco vergessen gehabt…

Kurze Zeit später kreuzte noch ein Senegal Coucal unseren Weg. So waren wir alle wieder ausgesöhnt. Und spätestens als wir den blue-bellied roller erblickt hatten, waren wir sowieso vollkommen verzückt. Wer hätte es gedacht. Vielleicht steckt mir tatsächlich ein bird-nerd in den Genen…

Kleine Zwischenstopps am Heimweg

Auf dem Heimweg gab es nur noch einen Zwischenstopp zum Mittagessen in Makeni. Dachte ich zumindest. War natürlich nicht so. War ja klar… Papanie kommt aus einem Dorf, das auf dem Weg liegt. Also sind wir nochmal kurz vom Highway runter und über Sandpiste ins Dorf von Papanies Mutter. In der Nähe des Dorfes hat Papanie eine kleine Farm gestartet mit Cashew Bäumen, Casava, Ananas und Geflügel. Sinneh hat sich schnell ein Huhn gefangen und hinten ins Auto. Ich hasse das ja, wenn wir Hühner im Auto transportieren. Die Hühner haben soviel Angst und wissen gar nicht wie ihnen geschieht. Als wir in Papanies Dorf angekommen sind, kamen ziemlich viele Kinder und haben sich vor meinem Autofenster versammelt – „Oporto“ „Oporto“ „Oporto“ und haben gewunken. Ich habe dem einen Mädchen dann die Hand hingehalten, damit sie einschlagen kann, aber erst hat sie sich nicht getraut. Dann hat sie sich doch getraut, aber meine Fingerspitzen nur ganz flüchtig berührt. Die Kinder hatten wirklich Angst vor mir. Sie finden es zwar immer super aufregend, wenn eine weiße Person im Auto vorbeifährt und rufen immer ganz laut und winken, aber Anfassen ist dann anscheinend doch eine Nummer zu cras.

Normalerweise müssen wir unterwegs auf dem Rückweg nach Freetown immer oft anhalten, weil Kollegen und Kolleginnen unterwegs noch Holzkohle, Obst, Gemüse und und und kaufen wollen. Dieses Mal habe ich den Spieß mal umgedreht. Dieses Mal war ich Shoppen. Erst habe ich eine super sanfte Vollbremsung hingelegt, als wir kurz vor Lunsar an den Pottery Ladies vorbeigefahren sind und habe noch einen Schwung Lehmtöpfe für die Balkonpflanzen gekauft und dann gab es noch einen Stopp, um Kochbananen, Papaya, Ananas, Ingwer, Gurken und so zu kaufen. Erstens sind die Produkte günstiger als in der Stadt, zweitens sind sie frischer und drittens werden so Menschen unterstützt, die keinen direkten Zugang zu den Märkten in der Stadt haben.

Als ich dann endlich um kurz nach sechs zuhause war, war ich komplett tot. Nach zwei kurzen Nächten, einer langen Autofahrt und so vielen Vögeln… Aber ein Trip in den Outamba-Kilimi lohnt sich. Und als ich am Samstag in dem Boot auf dem Fluss gepaddelt bin, dachte ich mir, wie froh und dankbar ich doch bin, dass ich bin wo ich bin und all dies erleben darf. Deshalb gibt es zum Schluss nochmal ein Paddelfoto 🙂

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