Monat: Juli 2021

Klettern, Autofahren und Krio lessons

Der Juli neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit für mich, zu schauen, ob ich meine selbst gesetzten Ziele für den Monat erreicht habe oder nochmal richtig powern muss bis zum Wochenende. 

Endlich mal den Hintern hoch bekommen

Ende Juni oder Anfang Juli – ich kann es gar nicht mehr so genau benennen, da die Zeit nach wie vor so schlecht greifbar für mich ist – auf jeden Fall vor ein paar Wochen, hatte ich mein erstes seelisches Tief erreicht, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nicht vorwärts komme. Ich kenne mich ja und weiß, dass das an meiner großen Aufschiebe-Kompetenz liegt. Deshalb habe ich mir für den Juli einige Ziele gesetzt und rückblickend muss ich sagen: Well, done Kathrin!

Ziel #1: regelmäßige Sportaktivitäten starten

Ihr könnt es wahrscheinlich schon nicht mehr hören, aber es gibt hier donnerstags eine Laufgruppe am Strand und leider ebenfalls am Donnerstag open boulder night (offene Kletterrunde in der Boulderhalle). Da ich mich wochenlang nicht entscheiden konnte, ob ich lieber zum Joggen oder lieber zum Bouldern gehe, hatte ich es lange nicht geschafft, eines der beiden Angebote wahrzunehmen. Dann erleichtern es mir natürlich der Regen, die Müdigkeit, der anstrengende Weg und noch vieles mehr, immer wieder eine Ausrede zu finden. Aber jetzt war Schluß damit! Letzte Woche war es endlich so weit. Ich war tatsächlich bouldern. Es hat mega gut getan, endlich wieder an der Wand zu sein. Ich hatte mich mit Sarah verabredet und auch Abdul aus dem Guesthouse war dabei. Abdul war das erste Mal klettern. Er fand es richtig gut und kommt jetzt hoffentlich immer mit. Die Klettergemeinschaft ist gewohnt offen, so dass ich schnell mit verschiedenen Leuten im Gespräch war. 

Die Halle ist eher klein und es gibt sie erst seit zwei Jahren oder so. Der eine Freund von Sarah, Hugh, der auch seinen kleinen Hund dabei hatte, hat sie mit ein paar anderen Leuten aufgebaut und versucht sie irgendwie zum Laufen zu bringen. Aktuell wird sie von privaten Geldern finanziert und hauptsächlich durch Expats, die dort klettern. Wir hatten letzte Woche bei einem Bierchen auf Sarahs Balkon ein langes Gespräch, wie man mehr Saloner und Salonerinnen für den Klettersport begeistern könnte. Das Ziel ist es einerseits, dass die Halle sich selbst finanziert, was aktuell noch nicht der Fall ist. Zugleich wäre es natürlich super, wenn nicht nur Expats dort klettern, sondern wir auch als Botschafterinnen und Botschafter für den Klettersport Leute hier im Land für unseren Sport begeistern können.

 

Ihr seht schon, ich bin schon ins “wir” gewechselt. Ich habe mich entschieden, aktiv mitzuhelfen, Klettern bekannter zu machen und die Halle zu unterstützen. Wer von euch also Lust hat, uns zu unterstützen, kann sich gerne bei mir melden! Die Halle hat eine Facebook-Seite, es wurde ein kleines Video gedreht (in dem natürlich auch ich zusehen bin) und es wurde auch ein Radiospot in Krio aufgenommen. Ich persönlich finde das Logo und den Namen „Climb Salone“ ja schon einmal sehr gut!

Hinweis: Das Video und das Foto von dem Hund sind nicht von mir, sondern aus der Kletterrunde.

Das mit dem Klettern habe ich erst letzte Woche angefangen. Joggen gehe ich schon seit fünf Wochen mit meiner Crew aus dem Guesthouse am Lumley Strand entlang. Jeden Sonntagmorgen um 7 Uhr treffen wir uns unten am Gate. Am ersten Sonntag bin ich nur mit Abdul und Jack sowie Asan, einem Kumpel von Jack, losgelaufen. Wir gehen immer erst schön gemütlich zum Lumley Kreisverkehr (was ich ganz gut finde, weil ich Sonntagmorgen um 7 Uhr natürlich noch etwas schlaftrunken bin). Nach dem Kreisverkehr geht es dann los. Am ersten Sonntag war es noch trocken, da war unglaublich viel los. Der absolute Irrsinn. Man hat das Gefühl, dass alle männlichen Bewohner der westlichen Stadtteile am Sonntagmorgen zum Strand stürmen, um dort zu joggen. Viele rennen auch direkt. Sie halten nur an, um eben mal kurz ein paar Push-Ups, Kniebeugen oder sonst irgendetwas zu machen, dann wird weiter gerannt. Ich hingegen: schön in meinem gemütlichen Tempo. Unsere Strecke ist so 4-5 km lang. Am ersten Tag hat sich meine Crew ziemliche Sorgen um mich gemacht, da mein Kopf knallrot angelaufen ist und dem Explodieren nahe schien, während alle um mich herum ihre ganz normale Gesichtsfarbe behalten haben. Kein Anzeichen von Anstrengung – außer der Schweiß. Mittlerweile wissen sie, dass es ganz normal ist, dass ich wie eine Leuchtboje am Strand entlang laufe und seit zwei Wochen sogar diejenige bin, die darauf besteht, dass wir auch die halbe Strecke zurück joggen, bis zum Popcorn-Stand.

Aber nochmal kurz zurück zum Sportwahnsinn der Leute hier. Ich habe schon beim ersten Mal beschlossen, dass der Sonntagmorgen am Lumleybeach ein Must-do für jeden Besuch hier wird. Am Gehweg wird in alle Richtungen gerannt, gejoggt, gewalkt. Am Strand wird wie irre Fußball gespielt. Auf den Parkplätzen finden sich Gruppen von jeweils 20-30 Leuten ein, die gemeinsam Aerobic machen unter den Schreien von Drill-Instructors. Und wenn man das Etappenziel Family Kingdom Roundabout erreicht hat, fängt der ganze Spaß erst richtig an. Es ist ein ziemlich großer Roundabout (Kreisverkehr) dessen Insel ein outdoor- Fitness ist. Ähnlich wie in Nürnberg jetzt am Wöhrder See, aber um einiges größer, gibt es hier ich weiß nicht wie viele Geräte, mit denen alle Muskeln der Welt trainiert werden können. Es fühlt sich an, wie im Trainingscamp der Olympiamannschaft. Und ich leuchte schön mittendrin rot in alle Richtungen, bis mein Kopf nach einer Stunde dann endlich mal wieder seine normale Farbe annimmt.

Unsere Laufgruppe hat sich seit dem ersten Mal schon ziemlich vergrößert. Letzten Sonntag waren auch James, Venessa, Tamba und Betty mit dabei. Unser Ziel ist es beim Freetown Marathon im November mitzumachen. Allerdings in unterschiedlichen Distanzen. Nach dem Joggen geht es sehr gemütlich wieder zurück Richtung Guesthouse. Unterwegs gibt es immer Popcorn und so ist dann meist der Sonntagvormittag auch schon fast vorbei, wenn wir wieder zuhause sind.

Ziel #2: Autofahren

Ja, das mit dem Autofahren hier ist auch so ein Sache. Die einen sagen: Fahr doch einfach. Die anderen sagen: OMG! Du kannst hier niemals fahren. Ich habe von Anfang an gesagt, ich lasse mir Zeit und wenn mir danach ist, dann fange ich an zu fahren. 

Weshalb das so ein Ding ist hier? Erstens ist mein Auto ziemlich groß, hat einen riesigen Wendekreis, bei zugleich engen sehr bevölkerten Straßen mit für mich unberechenbaren Verkehrsteilnehmern. Aber da ja klar war, dass ich irgendwann fahren werde, dachte ich mir, es wird nicht besser, also einfach machen. Mein Ziel zum Autofahren ist nach wie vor, dass ich mich ab August traue, selbstständig zu fahren. Frohen Mutes habe ich dann auch vor zwei Wochen oder so am Montag direkt damit begonnen und bin morgens immer selbst in die Arbeit gefahren (mit meinem Fahrer an meiner Seite). Nach der Arbeit war ich oft so müde, dass ich lieber ihn habe fahren lassen. Dann letzte Woche war ja das Ding mit dem Klettern gehen abends. Ich habe noch überlegt, ob ich mit dem Keke fahren soll, aber dann dachte ich mir, das ist auch lächerlich, dass ich mich nicht traue, selbst zu fahren. Erst war ich ein bisschen nervös, aber dann hieß es, Pobacken zusammenkneifen und los geht das. War dann gar nicht so schlimm. Und ich war ja nicht alleine im Auto. Das schwierige bei Nachtfahrten ist, dass es quasi keine Straßenbeleuchtung gibt, einige Fahrzeuge ohne Licht fahren und man nicht immer sieht, ob da gerade ein Mensch versucht, über die Straße zu gehen. Umso stolzer war ich, dass ich letzten Donnerstag nicht nur mein Ziel endlich Klettern zu gehen erreicht hatte, sondern auch meine erste Nachtfahrt absolviert hatte und beim ersten Versuch und ohne hin-und-her-rangieren in unsere Einfahrt reingekommen bin. Dafür muss man einen etwas steilen Berg rückwärts hochfahren und in die Einfahrt treffen, wobei die Straße etwas eng ist und links und rechts Wasserkanäle entlang führen, in die die Reifen im besten Fall nicht abrutschen sollten.

Am Samstag ging es dann gleich weiter. Da bin ich zum ersten Mal ganz alleine gefahren und habe Jonas und Sarah abgeholt. Wir waren erst in der Stadt und dann noch am Strand. Unterwegs mussten wir durch eine unerwartet tiefe Stelle fahren. Das Wasser ging auf einmal bis zur Motorhaube. Zum Glück habe ich so ein tolles Auto! Auf dem Foto seht ihr mich mit Jonas Auto, das Foto wurde an meinem ersten Tag hier aufgenommen. Aber mein Auto ist quasi das gleiche, nur dass ich elektrische Fensterheber habe 😉 Und dann noch ein paar Eindrücke vom Verkehr hier.

Wird also langsam. Ich mache das alles ja auch nicht für mich, sondern für euch. Wenn die erste Besucherin kommt, will ich sicher hinterm Steuer sitzen 😉 

Ziel #3: Freundschaften knüpfen

Leute kennenlernen – das ist das schwierigste Vorhaben. Vor allem mit diesem Corona… Aber auch hier habe ich sehr gute Fortschritte gemacht. Dank Sarah muss ich an dieser Stelle sagen. Sarah ist eine Freundin von Jonas, die sich meiner angenommen hat und mich ein paar Leuten vorstellt. Sie hat zweimal Leute zu sich nach Hause eingeladen, damit ich ein bisschen Anschluss finde, da auch Sarah ab September nicht mehr in Freetown ist. Einige ihrer Freunde gehen auch Klettern, das heißt, da haben wir direkt ein gemeinsames Hobby. 

Und dann habe ich ja noch meine Guesthouse Crew. Ich bin jetzt schon ganz traurig, wenn ich daran denke, dass ich am Wochenende hier ausziehe. Wir sind wirklich wie eine kleine Familie hier. Hängen zusammen ab, teilen unsere Sorgen und Nöte, schauen zusammen Netflix und kochen zusammen. Jetzt wo ich angstfrei alleine Auto fahre, kann ich aber ja jederzeit herkommen und sie besuchen.

Ziel #4: Jahresplan für die Arbeit

Euch ist wahrscheinlich schon ganz schwindelig und ihr wundert euch, was ich so alles in nur einem Monat erreicht habe. Dabei habe ich noch gar nicht erzählt, dass ich schon meinen ersten Workshop in der Arbeit gehalten habe und gestern den ersten Schwung der neuen Corporate Design Linie für CSSL fertig gemacht habe. Wir haben neue Designs für Briefe, interne Protokolle, Visitenkarten, Email-Signatur, Powerpoint und Roll-Ups entwickelt. Zumindest den ersten Aufschlag. Ich habe das alles fertig gemacht und nun warte ich auf Feedback von meinem Team. Dann geht es an die Finalisierung und Einführung der neuen Designs.

Dafür kommen wir mit der Website nicht so wirklich voran, weil meine Kollegin schon seit vier Wochen krank ist. Sie kam nur letzte Woche für den Workshop in die Arbeit. Aber: ich habe meinen Jahresplan fertig gemacht und mein Budget bis Ende 2021. Natürlich kommt es ständig zu Anpassungen. Flexibilität in der Planung ist alles 😉 Ich habe aber zumindest für mich und mein kleines Team eine Idee, was wir dieses Jahr noch erreichen wollen. Jetzt bin ich gespannt, ob das auch alles klappt.

Ziel #5: Krio Unterricht

Das wohl am einfachsten zu erreichende Ziel habe ich mir noch aufgehoben. Ich habe schon seit Wochen die Telefonnummer eines guten Krio-Lehrers, ich muss ihn einfach nur anrufen. Aber irgendwas war immer. Bisher ist dieses Ziel also noch nicht erreicht. Aber der Juli ist ja noch nicht vorbei. Es bleibt also noch etwas spannend: schafft sie oder schafft sie es nicht, alle fünf Ziele zu erreichen? Vielleicht scheitere ich noch knapp vor der Zielgeraden oder ich greife gleich, wenn dieser Artikel online gegangen ist, zum Telefon und rufe den Lehrer an? Noch steht die Antwort auf diese Fragen in den Sternen. Aber bald schon werde zumindest ich die Antwort darauf kennen.

Eigentlich gäbe es gerade noch einiges mehr zu berichten. Aber ich will euch nicht überstrapazieren. Ich hoffe, ich schaffe es im Laufe der nächsten Tage über meinen Tanz mit der Braut, dem Krokodil am Strand und der großen Autowäsche zu berichten.

PS: Leider kann ich heute die Fotos nicht anders einstellen. Sonst gibt es dafür verschiedene Optionen, die sind gerade weg…

Was tun, zum Thema Welternährung?

Wer Fleisch liebt und seine Gewohnheiten nicht umstellen möchte, für die Personen ist dieser Eintrag wahrscheinlich nicht so schön zu lesen. Ich wollte eigentlich schon letzte Woche auf den einen Kommentar zu „Mangelernährung vs. Pizzaabend“ antworten, aber irgendwie war dann so viel los hier bzw. ich war oft sehr müde und konnte mich nicht aufraffen.

Wird die Situation besser nach der Pandemie oder kann man auch von Deutschland aus etwas tun, um zu helfen?

Ob es nach der Pandemie „besser“ wird? Ich denke eher nicht. Es war ja auch vor der Pandemie nicht wirklich gut. Vielleicht pendeln sich die Preise wieder auf einem anderen Level ein, vielleicht kommen wieder mehr Touristen und Touristinnen und vielleicht sinken die Preise auf dem Weltmarkt wieder. Wie viel davon aber bei Menschen ankommt, kann ich nicht abschätzen.

Die Herausforderungen der Welternährung liegen auf einem globalen Level. Wir wissen, dass weltweit mehr Essen produziert wird, als die Menschen auf dem Planeten essen können. Trotzdem leben so viele Menschen in Hunger oder mit Mangelernährung. Es ist nicht die Essensmenge, sondern die Verteilung. Bevor ich nun zu weit aushole, in dem Versuch euch die globalen Zusammenhänge zu erklären, besinne ich mich lieber auf den Wissensschatz von Brot für die Welt. Ich bin ja als Fachkraft von Brot für die Welt vermittelt, da liegt es natürlich nahe, dass ich deren Informationen verwende, um euch das Thema der globalen Verkettung in der Nahrungsmittelproduktion näher zu bringen. Auf deren Internetseite gibt es einen sehr guten Artikel zum Thema Ernährung. Außerdem findet ihr dort auch dieses kurze Video, das das Ganze nochmal schön zusammenfasst:

Was also tun, gegen den Hunger in der Welt? Agrarsubventionen stoppen, Einfuhrzölle anpassen, auf Fleisch verzichten und dafür auf gerechte Löhne in der Wertschöpfungskette achten. Leichter gesagt als getan. Veränderung fängt bei jedem einzelnen an. Aber wir wissen alle, Veränderung tut weh und ist oft schmerzhaft. Manchmal scheint es da einfacher, nicht die eigenen Gewohnheiten zu ändern, sondern einfach am anderen Ende der Kette etwas zu tun.

Wie schwierig es sein kann, die Situation in anderen Ländern zu verändern und was alles schiefgehen kann, zeigt ein Beitrag, der bei Panorama 2016 ausgestrahlt wurde sehr eindrücklich:

Nach all diesen Infos bleiben bei euch bestimmt auch mehr Fragen als Antworten. Das geht mir auch immer so, wenn ich mich mit diesen Themen beschäftige. Es gibt keine einfachen Antworten, sonst gäbe es das Problem ja nicht mehr. Ich denke, wer wirklich etwas verändern will, kann damit anfangen sich zu informieren und dann überlegen, wo jede und jeder im eigenen Leben etwas verändern kann, so dass möglichst wenig Schaden für andere entsteht.

Nun überlasse ich euch euren Gedanken und bin gespannt, ob ihr Antworten für euch findet.

In den letzten Tagen ist viel passiert, es gibt eigentlich viel zu berichten, aber in der Arbeit ist tatsächlich einiges zu tun, ich hatte meinen ersten Workshop gestern, drei Tage Peer-Choaching und versuche meine selbstgesetzten Ziele für den Juli zu erreichen: Sport machen, Autofahren, Freundschaften knüpfen. Wie das alles klappt, erfahrt ihr hoffentlich bald.

Mangelernährung vs. Pizzaabend

Diese Woche wurde der aktuelle Welternährungsbericht der Vereinten Nationen veröffentlicht. Was viele befürchtet haben, ist nun bestätigt. In vielen Ländern der Welt hat zusätzlich zu Klimawandel und gewalttätigen Konflikten auch die Covid-Pandemie zur dramatischen Verschlechterung der Ernährungssituation beigetragen.

Das Ziel der Weltgemeinschaft “zero hunger bis 2030″ rückt in weite Ferne. 811 Millionen Menschen litten letztes Jahr an Unterernährung oder Mangelernährung. Jedes fünfte Kind weltweit ist wegen Magelernährung oder Hunger in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung negativ beeinflusst. Diese Hemmnisse in der Entwicklungsphase des Körpers können in späteren Jahren kaum mehr aufgeholt werden.

Wegen der Pandemie blieben in vielen Ländern die Schulen geschlossen. Anders als in Deutschland, heißt das für die meisten Kinder, dass sie die einzige sichere Mahlzeit am Tag einbüßen. Oftmals gibt es von Regierungen oder Hilfsorganisationen finanzierte Schulspeisungen. Sind die Schulen zu, bleiben auch die Schulküchen kalt. 370 Millionen Kinder haben so im letzten Jahr ihre wichtige tägliche Schulspeisung nicht erhalten.

Inflation und höhere Lebensmittelpreise in Salone

Auch in Sierra Leone ist diese Entwicklung zu spüren. Durch die globale Pandemie kam es auch hier zu einer Preissteigerung in den letzten Monaten. Reis, Benzin, Fisch, alle Preise stiegen. Die Löhne stiegen jedoch nicht. 

Das Youtube-Video des World Food Programme der UN zeigt ein paar O-Töne aus Sierra Leone.

Noch ein kleiner Hinweis: der Bikedriver hat erwähnt, dass die Benzinpreise gestiegen sind. Erst vor zwei Wochen wurde der Preis nochmals erhoeht. Jetzt kostet ein Liter 9.500 LE (95 US-Cent).

Die Lebensmittelpreise steigen, wobei einige Lebensmittel ohnehin schon irrsinnig teuer sind. Auch ich habe meine Ernährung umgestellt. Nicht so sehr, weil ich mir das Stück Gauda für umgerechnet 10€ oder den Mozzarella für 7€ nicht ab und an leisten kann, ganz zu schweigen von einem Riegel Marseis (auch über 6€), sondern weil ich einfach zu geizig bin, soviel Geld für ein bisschen Käse oder Schoki auszugeben. Aber ich habe die Wahl. Ich kann entscheiden, kaufe ich es oder kaufe ich es nicht. Fuer viele stellt sich diese Frage gar nicht.

Auch “normales” Gemüse ist vergleichsweise teuer. Vier kleine Tomaten, mehr gelb als rot kosten knapp einen Euro, ein Bündel Frühlingszwiebeln 50 Cent, ein paar Karotten ebenfalls ein Euro, zwei dünne Auberginen: einen Euro, ein bisschen grüner Salat auch ein Euro. Paprika gibt es ganz selten schöne. Und wenn, dann kostet ein Paprika 1,50€. Rote Beete habe ich seit Wochen nicht mehr gesehen. Gurken, Tomaten, Karotten gibt es eigentlich immer. Beim Rest muss man immer etwas schauen, was es gerade gibt und wie es aussieht.

Selbst das Obst ist nicht unbedingt günstig. Eine Ananas oder eine Papaya kosten so knapp 1,50€, 4-5 Bananen 80 Cent.

Wenn ich mich also ein bisschen so wie zuhause mit viel Gemüse ernähren möchte, dann ist das eher teuer hier. Deshalb ernähren sich die meisten Menschen hier von Reis (ein halber Sack – 25kg – kostet so 15-20€) und “grüner Soße” wie ich es mal nenne. Weit entfernt von grüner Soße aus Frankfurt. Es ist Casava leave, potatoe leave oder Krinkrin. Die Blätter werden ähnlich wie Spinat gekocht und mit Zwiebel, Peperoni, Maggi und Fisch oder Fleisch gekocht. Manchmal wird auch Erdnusspaste dazugegeben. Selbst im Restaurant kostet das manchmal knapp über einem Euro.

Ein Monatsgehalt oder ein Pizza-Abend?

Letzte Woche hatte ich auch nochmal ein Gespräch zum Thema Mindestlohn mit Abdul aus meinem Guesthouse. In einem früheren Artikel habe ich anscheinend geschrieben, dass das Durchschnittseinkommen bei 250-300€ im Monat liegt. Das Mindesteinkommen ist um einiges geringer. Es liegt bei rund 40-50€ im Monat. Wer davon noch ein bisschen Gemüse kaufen möchte, hat am Ende nichts mehr übrig für Transport, um in die Arbeit zu kommen, Schulgeld, Miete oder andere anfallende Kosten. 

Security Guards verdienen normalerweise so viel bzw. so wenig. Ich denke, auch bei vielen anderen Jobs für ungelernte Kräfte gibt es nicht mehr Geld. 

Mietkosten können hier sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie man wohnt. Im Compound gegenüber von unserem Guesthouse zum Beispiel wohnen die Leute in Wellblechhäusern, die sind nur semipermanent. Das gibt es öfter hier. Leute kaufen sich ein Grundstück, aber haben kein Geld, um direkt zu bauen oder wollen noch nicht bauen. Dann vermieten sie das Grundstück zu geringen Preisen. Das können dann 1-5 € im Monat sein für einen Teil des Grundstücks. Manchmal auch etwas mehr.  Wenn die Landbesitzer dann ihr Grundstück bebauen wollen, müssen sie es irgendwie schaffen, dass die Leute, die da mittlerweile wohnen, wo anders hingehen.

Und jetzt kommt das Verrückte an meiner Situation hier. Letzte Woche hatte ich mit Abdul über Gehälter, Mieten, Preise und so gesprochen und dann am Wochenende kam die Idee auf, wir könnten uns mal Pizza gönnen. Im Moment sind Jenna und ich die einzigen Gäste im Guesthouse und irgendwie haben wir beide noch nicht so ganz gecheckt, wie das hier mit der Bezahlung der Angestellten läuft. Ich habe es so verstanden, dass es auch ein bisschen abhängig davon ist, wie viele Gäste da sind. Wir wissen beide nicht so genau, ob immer alle genug Geld für Essen haben oder nicht. Deshalb kochen wir normaler Weise immer ein bisschen mehr, wenn wir kochen, ich lass morgens immer mein halbes Tapalapa (ähnlich wie ein Baguette) da und wir bringen auch immer Cola und Fanta mit, wenn wir uns Bier oben im kleinen Laden kaufen. Abdul hatte letzte Woche irgendwie nicht viel Appetit und als ich ihn am Samstag gefragt habe, worauf er Lust hat, meinte er Pizza. Also haben wir beschlossen, wir gönnen uns am Samstag mal Pizza. Die beste Pizza hier gibt es bei Gigibonta. Echte Steinofenpizza. Vier Pizzen kosten allerdings fast soviel wie ein Monatsgehalt mit Mindestlohn. Ist etwas verständlich, wenn man die Käsepreise in den Läden kennt… Jenna hatte noch eine Flasche Rotwein für gute 6€ beigesteuert, da kamen wir insgesamt bestimmt auf über 40€ für ein Abendessen mit einem Gläschen Wein. Abdul war ziemlich geschockt, als ich ihm gesagt habe, wie viel die Pizzen kosten. Er meinte, das nächste Mal holen wir nur eine.

So sieht das aus, wenn man einfach mal ein Monatsgehalt verfuttert:

So schnell kann es gehen und schon ist ein Monatsgehalt weg. Einfach mal vier Pizzen geholt. Irre. Darf ich eigentlich gar nicht drüber nachdenken – muss ich aber.

Also doch wieder armes, hungriges Afrika?

Eigentlich schreibe ich nicht so gerne über solche Themen hier. Über Hunger, zu hohe Preise, “Armut”. Eigentlich möchte ich euer Bild von Afrika – diesem großen Land südlich des Mittelmeeres – ja erweitern und nicht weiter schon vorhandene Bilder in euren Köpfen bestätigen. Aber der Hunger und die Armut gehören irgendwie trotzdem dazu, wenn man möglichst das ganze Bild betrachten möchte.

Mit meinem Schreiner hatte ich heute ein ziemlich langes und gutes Gespräch darüber. Häh? Wie mit “ihrem Schreiner” und wieso spricht sie mit ihrem Schreiner über den Hunger in der Welt? Das ist eine andere Geschichte. Die kommt dann ein anderes Mal. 

Von Störchen, Chiefs und Gold Mining

Heute kommt mein Post nicht aus Freetown, sondern aus Kabala. Kabala ist im Norden Sierra Leones, umgeben von den Wara-Wara-Bergen. Während ich euch schreibe, höre ich die Vögel in den Bäumen, das Hupen der Okadas aus der Stadt und habe den Blick auf die Berge im Sonnenuntergang. 

Jedem Tief folgt irgendwann ein Hoch

Letzte Woche hatte ich ganz eindeutig mein größtes Tief erreicht, seitdem ich hier bin. Ich war genervt von der Arbeit bzw. wusste ich teilweise nicht, wie ich alles, was von mir erwartet wird, auch schaffen soll. Ich war genervt davon, dass ich nach acht Wochen immer noch keinen richtigen Wochenablauf habe, die Coronazahlen steigen und niemand scheint es ernst zu nehmen, Heimweh kam dazu und ein paar nervige Sachen, die zu erledigen waren. Ich wollte das mit meiner Wohnung ab August endlich klar machen, eigentlich mal mit meinem Sportprogramm starten und die Sprache kann ich immer noch nicht. Natürlich weiß ich, dass alles auf einmal zu viel verlangt ist, aber trotzdem… 

Ich war zwar schon zwei mal Joggen und habe auch schon angefangen mit dem Auto zu fahren, aber irgendwie war gefühlsmäßig der Wurm drin. Und dann kamen auch noch Magenschmerzen dazu. Das Gute ist, nach jedem Tief kommt bekanntlich wieder ein Hoch.

Kabala in den grünen Hügeln

Vor zwei Wochen war ich ja schon in Kenema und im Gola Rainforest. Für diese Woche stand der Besuch in Kabala an, wo eine weitere Zweigstelle von CSSL ist. Das Büro in Kabala ist das kleinste mit unter zehn Mitarbeitenden. Im Norden von Kabala liegen die Wara-Wara-Mountains. Ich werde auf jeden Fall nochmal hierherkommen, um die Berge zu erkunden. Dieses Mal ist nur ein kurzer Besuch geplant, also keine Zeit für die Berge. Wir – mein Chef, mein Kollege Abdul, meine Kollegin Margaret und mein Fahrer – sind am Mittwoch von Freetown aus aufgebrochen. Die Fahrt dauert knapp über sechs Stunden, ist also nicht unbedingt ein Katzensprung. Schon auf dem Weg hierher habe ich mich in die Landschaft verliebt. Es ist hügelig und grün. Die Städte hier sind kleiner. Gestern haben wir schon eine kleine Vorstellungsrunde mit den Kollegen und der Kollegin gemacht, damit wir heute mehr Zeit für unseren Kommunikations-Input und den Besuch des Lake Sonfon haben. Anschließend ging es ins Hotel mit Blick in die Berge.

Infrastruktur und andere Probleme

Wie schon in Kenema haben wir auch hier in Kabala mit dem Team eine kleine Abfrage gemacht als Vorbereitung für unsere Kommunikationsworkshops. Wir haben die Kollegen und die Kollegin gebeten, aufzuschreiben, in welchen Bereichen sie gerne Trainings hätten und wobei wir sie unterstützen können. Es kamen wieder ganz unterschiedliche Sachen auf den Tisch, teilweise hatten sie nichts mit Kommunikation zu tun, aber es ist natürlich trotzdem gut, dass diese Dinge einmal ausgesprochen werden und wir können sie mit nach Freetown nehmen. 

Mohamed Turay zum Beispiel, er ist ein Volunteer von CSSL, hat sehr klare Worte gefunden. Seiner Familie gehört das Land um den See. Er gehört zur Community vor Ort und setzt sich schon sehr lange für den Erhalt und den Schutz des Sees ein. Er berichtete von der Schwierigkeit der Kommunikation mit anderen Freiwilligen und dem Office in Kabala. So banal wie es klingt, aber natürlich sind Kommunikationsmittel nötig, Handys, Guthaben, Strom zum Aufladen und ähnliches. Manchmal scheitert die Kommunikation schon an den basics. Er erzählte auch, dass er offiziell bekannt ist vor Ort. Wenn aber Leute aus den Sustainable Help Groups vor Ort unterwegs sind, werden sie manchmal angefeindet, weil sie nicht nachweisen können, für wen sie arbeiten und zu welchem Zweck sie da sind. Auch Workshops und Fortbildungen scheitern manchmal daran, dass kein Geld dafür da ist, den Transport von allen zu zahlen. Ich denke, für alles können wir nicht direkt eine Lösung finden, aber wir haben beschlossen, wir kommen nochmal mit mehr Zeit, um auch diese Themen zu besprechen. Vielleicht können wir gemeinsam Lösungen finden, die finanzierbar und umsetzbar sind.

Ein Kollege hat auf den Zettel geschrieben “E Mails schreiben”, die Kollegin hat skills training erwähnt, wobei auch Computer skills gemeint waren. Wir müssen mal schauen, wie wir das alles bearbeiten können. Es ist natürlich sehr wichtig, dass diese Fähigkeiten bei allen da sind und wenn sie es nicht sind, dass wir sie entwickeln und stärken können.

Lake Sonfon und seine heiligen, kulturellen Orte

Lake Sonfon ist ein grüner See. Man sieht kaum Wasser, weil sich auf der Oberfläche ein grüner Teppich ausbreitet. Es ist der größte See Sierra Leones. Von Kabala aus fährt man nochmal knappe zwei Stunden, größtenteils dirtroad. Es ist also ziemlich remote, wie man so schön sagt. 

Mohamed erklärte mir die kulturelle Bedeutung des Sees. Im See gibt es eine Insel, auf der Wald wächst. In diesem Wald werden die Könige der Gegend gekrönt oder besser gesagt “gethront”. Ich weiß nicht, ob es eine Krone gibt. Auf der kleinen Insel ist ein Thron. Wenn nun mehrere Anwärter für den Thron da sind, besteigen sie nacheinander den Thron. Wenn man nicht dazu bestimmt ist, König zu werden, bricht der Thron zusammen. Wenn man dazu bestimmt ist, König zu werden, dann passiert nichts und das ist die Bestätigung, dass dies der neue König sein soll. 

Auf einer anderen kleinen Insel sind die Ahnen. Dort ist auch ein Schwert. Das hat Mohamed sehr betont. Ich weiß nicht so genau, was es mit dem Schwert auf sich hat, aber es scheint sehr wichtig zu sein.

Abgesehen von der Natur, ist Lake Sonfon also unbedingt schützenswert, da er wichtiges kulturelles Erbe enthält und sich dort heilige Orte befinden.

Wo unsere Störche den Winter verbringen

CSSL ist keine Organisation, die sich speziell für die Bewahrung des kulturellen Erbes einsetzt. Unser erstes Anliegen ist der Schutz der Natur. Was also machen wir da? 

Lake Sonfon ist eine sehr wichtige Bird-Migration-Area. Das heißt, Zugvögel kommen teilweise aus Europa zum Überwintern hierher, teilweise nutzen sie den See und seine Umgebung als Zwischenstopp. Wer sich also schon immer gefragt hat, wo unsere Störche den Winter verbringen, hier ist die Antwort: am Lake Sonfon. 

Außerdem gibt es hier ein paar gefährdete Tierarten, wie das Schuppentier und mehrere seltene Vogelarten. Ich habe heute zum Beispiel mein erstes gutes Vogelfoto geschossen: einen great blue Turaco. Ich habe die Vögel während der Fahrt im Baum entdeckt und geistesgegenwärtig den Fahrer stoppen lassen. Jeder Stopp wird auch gerne für ausufernde Fotosessions genutzt…

Papanie, der Programm Manager in Kabala und Birdwatcher, hat mir erklärt, welche Vögel am See zu sehen sind. Aktuell nicht so viele, da es gerade in Europa angenehm warm ist. Im Januar und Februar aber geht es am Lake Sonfon wohl nicht so ruhig und gemütlich zu wie heute. Als ich das Bild des Storches auf dem Plakat entdeckt habe, wurde mir mal wieder klar, wie sehr doch alles verknüpft ist. Wird hier Lake Sonfon und ähnliche Gebiete zerstört, gibt es auch in Deutschland keine Störche mehr, weil sie keinen Ort mehr haben, an dem sie überwintern können. Umweltschutz und Conservation sind also wirklich unbedingt ein globales Thema. Nur mit internationaler Zusammenarbeit, können wir die Tiere und die Natur für alle bewahren.

Wir haben auch ein paar Videos gedreht heute, aber da muss ich nochmal daran arbeiten, bevor ich die hier zeigen kann. Da stimmt die Qualität noch nicht so ganz.

Mining gefährdet Natur und Mensch

Ein großes Problem in der Umgebung des Lake Sonfon ist das Mining. Alahji erklärt, dass hier nach Gold geschürft wurde. Größtenteils privat und von den Menschen, die hier leben, aber trotzdem gefährlich. An dem einen Ende des Sees ist ein kleines Dorf, dessen Bewohnerinnen und Bewohner bis vor einigen Jahren noch mining betrieben haben. Dadurch wurde auch das Wasser des Sees verunreinigt. Es ist aber ihre Trinkwasserquelle. Somit ist es nicht nur für die Tiere und die Umwelt gefährlich, sondern auch für die Menschen selbst. Mit Hilfe von CSSL und Partnern konnte hier ein Projekt gestartet werden, in dem die Bevölkerung in der Nähe des Sees aufgeklärt wurde und neue Einkommensmöglichkeiten entwickelt wurden. Jetzt wird kein Gold mehr direkt am See geschürft.

Das funktioniert nur, wenn auch der Chief mit eingebunden ist. Im Falle des Lake Sonfon ist das Gute, dass das ganze Gebiet zu nur einem Chiefdom gehört, dem Diang Chiefdom. Somit muss man mit nur einem Paramount-Chief einig werden. Anders als im Greater Gola Landscape, der sich auf mehrere Chiefdoms erstreckt. Der Paramount-Chief war heute leider nicht da, so dass wir ihn nicht getroffen haben.

Bienen als Lebensretter

Eine der neuen Einkommensmöglichkeiten für die Menschen des Chiefdoms sind Bienen. Mit Hilfe von CSSL wurden Bienenkästen verteilt, die die Menschen in der Nähe des Sees verteilen. Die Wildbienen nutzen dieses Angebot sehr gerne, da es kaum Bäume gibt, in denen sie sich niederlassen können. Der Honig wird dann zweimal im Jahr geerntet und verkauft. Durch diese Maßnahme und weitere konnte das Mining direkt am See gestoppt werden.

Nur 1 Kilometer Bufferzone

Anfangs einigten sich alle für eine drei Kilometer weite Bufferzone um den See herum. Innerhalb dieser 3 Kilometer durfte nicht gejagt werden, keine Landwirtschaft betrieben, keine Bäume abgeholzt werden und so weiter. Nach einiger Zeit wurde die Zone auf einen Kilometer verkleinert, da die Leute nicht ausreichend Holz und Boden zum Leben hatten. Nun gibt es zwei Zonen. Die 1-Kilometer-Zone mit sehr strikten Schutzregeln und eine weitere, die bis 3-Kilometer vom Seeufer reicht, in der nur nachhaltig gewirtschaftet werden darf und eingeschränkter Gebrauch der natürlichen Ressourcen sichergestellt ist. 

Das Wasser in dem Seeabschnitt in der Nähe des alten Mining-Dorfes ist leider teilweise immernoch verunreinigt. CSSL hat ein Programm zur Kontrolle der Wasserqualität, das diese Verunreinigung belegt. Oberhalb des Sees wird weiterhin nach Gold geschürft, so dass immer noch verunreinigtes Wasser in den See gelangt. Diese Aktivitäten sind außerhalb der 3-Kilometer-Bufferzone, somit ist es sehr schwer, hier irgendetwas zu unternehmen.

Dreckiges Auto, dreckige Maske, glückliche Kathrin

Was bleibt von unserem Tagestrip zum Lake Sonfon? Mein Auto ist super dreckig, nachdem es den Hin- und Rückweg hinter sich hat, meine FFP2-Maske ist auch innen voller Staub (ich habe sie mal abgesetzt und wieder aufgesetzt und anscheinend war mein Gesicht etwas vom roten Staub eingedeckt), aber mir geht es sehr gut. Ich habe zwar wieder so viele Ideen und neue Ansätze, was ich gerne alles machen würde, um meine Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, aber langsam kann ich alles strukturierter ablegen in meinem internen Speicher. Aus Ideen werden eher Umsetzungspläne. Außerdem entschädigt so ein Arbeitstag im Grünen, mit vielen interessanten Infos und spannenden Leuten für die schlechte letzte Woche. Und das beste: ich bin den ganzen Rückweg selbst gefahren 🙂 Auf dem Foto seht ihr den Teil der Straße, der absolut in Ordnung ist. Teilweise geht es steil bergauf über Steine und Rinnen, so dass man richtig durchgeschüttelt wird.

Ich glaube, am Anfang hatten meine Kollegen etwas Sorge, mein Chef hat kein einziges Mal die Augen zugemacht, wobei er sonst im Auto immer sofort einschläft, aber mir hat es riesig Spaß gemacht über die huckeligen Sandpisten zu fahren und teilweise durch ziemlich tiefes Wasser.

Morgen sehen wir noch einmal kurz die Kollegen und die Kollegin zum Foto-Shooting für die neue Website und dann geht es wieder zurück Richtung Freetown. Ich denke, da werde ich dann auch nochmal hinter dem Steuer sitzen 🙂

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