Monat: Juni 2022

Typhus statt Tiwai und die Frage: ist Armut ein Gesundheitsrisiko?

Ich hatte gehofft, mein nächster Beitrag nimmt euch nochmals mit auf eine Reise nach Tiwai und in die Dörfer um Tiwai herum. Aber leider wurde die Reise nach Tiwai verschoben. Vielleicht war das ganz gut, denn auf einmal hat der Typhus nochmals ziemlich zugeschlagen und mich für ein paar Tage ausgeknockt. Deshalb machen wir heute keinen Ausflug in den Regenwald, sondern ins Sierra Leonische Gesundheitssystem bzw. möchte ich euch ein bisschen erzählen, was es hier bedeutet, krank zu sein.

Kurze Recherche mit zu vielen Erkenntnissen

Ich selbst hatte ja nun meine erste eigene Erfahrung mit dem Gesundheitssystem gemacht, weiß aber natürlich schon ein bisschen, wie die Realität hier ist. Trotzdem wollte ich nicht nur aus dem Nähkästchen plaudern, sondern euch auch ein paar Fakten nennen, die beispielhaft für die Situation hier sind. Außerdem war ich im teuersten privaten Krankenhaus. Das spiegelt nicht ganz den Standard wider. Jessica, die schon seit einigen Jahren in Sierra Leone lebt und im Gesundheitsbereich arbeitet, hat mir ein paar gute Quellen genannt. Die meisten Infos, die ich hier anbringe und die Grafiken stammen aus dem DHS Report 2019, der mit Unterstützung von USAID erstellt wurde. DHS steht für Demographic and Health Surveys.

Gestern wollte ich eigentlich nur ein bisschen recherchieren und habe dann über neun Seiten Notizen gemacht und dabei habe ich die ganzen Themenbereiche HIV/AIDS, Müttersterblichkeit, Teenage Schwangerschaften und Weibliche Genitalverstümmelung komplett ausgelassen. Ich dachte, das sind Themen, zumindest die letzteren, die eine eingehendere Betrachtung und Behandlung erfordern. Das hätte heute den Rahmen zu sehr gesprengt. Ihr könnt euch also schon darauf einstellen, dass da nochmal irgendwann etwas kommt, zu diesen Themen und weshalb sie gesellschaftsrelevant sind. Nicht nur in Bezug auf die Gesundheit, sondern auch allgemein für die Gesellschaft.

39° und ich werd noch heißer….

Im letzten Beitrag habe ich ja noch geschrieben „Zum Glück „nur“ milder Typhus“, als wäre das ein Klacks. Wieso jetzt also dieses Bedürfnis, der Welt meine Krankheitsgeschichte mitzuteilen? Naja, bis Sonntagabend ging es mir ganz gut. Vielleicht etwas zu gut. Immerhin habe ich sogar ein bisschen Yoga und Übungen gemacht. Aber mein Körper war wohl noch nicht so weit. Deshalb kam dann abends das Fieber und der Schüttelfrost. Ich hatte nicht so viele dicke Daunendecken zur Hand, so dass ich mich gar nicht wirklich einmummeln konnte, mit meinem Schüttelfrost. Aber ich wusste ja, Schüttelfrost hält normalerweise nicht ewig an, da muss ich nur irgendwie durch. Wichtiger ist es, die Temperatur im Blick zu halten. Ab 39° ist man nicht mehr wirklich in der Lage sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Das ist das gefährliche am Fieber. Wann also ruft man Hilfe und vor allem wen? Ich wusste, wenn ich ins Krankenhaus fahre, dann nehmen die mich erstmal stationär auf und legen mir einen Zugang. Und das will ich ja immer sehr vermeiden. Ich bin zum Glück nochmal ohne Krankenhaus ausgekommen, das Fieber ist irgendwann gesunken und blieb dann in den folgenden Tagen auch stabil unten. Ich hatte nur schreckliche Kopfschmerzen, so dass ich das Bett quasi nicht verlassen habe.

Krankenwagen, Notarzt? Fehlanzeige

Trotzdem ist es keine gute Situation. Da fängt mein kleiner Exkurs schon an. In Deutschland hat man jederzeit die Möglichkeit, einen Krankenwagen zu rufen, wenn es einem nicht gut geht. Hier gibt es keine Krankenwagen, die kommen und einen abholen. Man muss irgendwie selbst zum Arzt oder in die Klinik kommen. Das ist für mich natürlich eine sehr viel geringere Herausforderung als für viele andere Menschen. Ich habe immerhin Geld zuhause und kenne Leute, die sich bestimmt kümmern würden, dass ich gut ins Krankenhaus komme. Außerdem ist das Krankenhaus, in das ich gehe, keine 10 Autominuten entfernt. Für Leute im ländlichen Raum oder in anderen Stadtteilen, sieht das alles schon wieder ganz anders aus. Aber auch ich fande die Situation mehr als nervig und anstrengend. Wenn ich krank bin, will ich ja niemanden stressen und nachts anrufen und wegen mir durch die Stadt schicken. Das kennt ihr vielleicht. Bei vielen plötzlichen Gesundheitsproblemen, wie Herzinfarkt, Hirnschlag oder noch einleuchtender: bei einem Unfall, ist es super wichtig, schnell ins Krankenhaus zu kommen. Aber wie, wenn es keine Krankenwagen gibt und viele Menschen auch kein eigenes Auto haben?

Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist für viele Menschen nicht gegeben. Ganz davon zu schweigen, ob sie sie sich leisten könnten. 97% der Personen zwischen 15 und 49 Jahren haben keine Krankenversicherung. Das heißt, sie müssen jeden Arztbesuch selbst bezahlen. Ich weiß, im günstigeren Krankenhaus hätte mein Typhus-Malaria Test mit Arztgespräch so 100,000LE bis 150,000LE gekostet (10€). Ich war dann aber ja im teuren Krankenhaus, da hat das Ganze dann 100€ gekostet. Viele Leute gehen gar nicht zum Arzt für eine Diagnose. Sie gehen direkt in die Apotheke und holen sich ihre Antibiotika, weshalb es leider immer wieder zu Resistenzen bei den Erregern kommt. Aber das ist ja nochmal ein Thema für sich. Deshalb auch immer die Devise: lieber gar nicht erst krank werden!

Wer arm ist, stirbt früher?

Die Lebenserwartung in Sierra Leone liegt laut Weltbank aktuell bei 51 Jahren (in Deutschland bei 81 Jahren). Weshalb die Lebenserwartung um so vieles geringer ist, liegt auf jeden Fall auch an der mangelnden Gesundheitsversorgung, im mangelnden Wissen um Gesundheit und an der Armut. Auch innerhalb Deutschlands ist die Lebenserwartung bei vermögensstarken Personen höher als bei vermögensarmen. Ich habe hier leider die Quelle nicht mehr parat, aber da gab es erst vor kurzem eine Studie dazu. Aufs Globale übertragen, wird da leider immer noch ein Schuh draus. Menschen in reicheren Ländern haben eine höhere Lebenserwartung als Menschen in ärmeren Ländern.

Es gibt viele Gründe, weshalb es hier sehr viel gefährlicher ist, krank zu werden. Einer davon ist die mehr als schlechte Gesundheitsversorgung. Schon bei den kleinsten Komplikationen müsste man ins Ausland – und wahrscheinlich nicht ins benachbarte Ausland. Wenn man etwas Ernstes hat, ganz zu schweigen natürlich. Die Mutter meiner Kollegin zum Beispiel, sie machen jetzt eine Kernspintomographie von ihrem Kopf. Wenn sie aber irgendetwas finden, wissen sie schon, dass sie es hier nicht behandeln können. Wahrscheinlich in Ghana oder Nigeria? Keine Ahnung. Aber die Untersuchung selbst kostet schon 150 US-Dollar. Das können sie sich nur mit fremder Unterstützung leisten. Und ich weiß gar nicht, was sie machen, wenn die Untersuchung ergibt, dass sie eigentlich eine OP braucht. Und jetzt gehört meine Kollegin nicht zu den aller Ärmsten hier.

Weniger Ärzte als in der bayerischen Provinz und Ebola

Sierra Leone hat die geringste Dichte an Ärzten und Ärztinnen in ganz Westafrika. Auf 100,000 Personen kommen nur drei Ärzte/Ärztinnen. In Deutschland sind es 450 pro 100,000 Menschen. Wir haben hier ein Kinderkrankenhaus, in Freetown gibt es ein Emergency Hospital, das sich um Brüche und Co kümmern kann. Außerhalb der Hauptstadt gibt es ein paar „gute“ Krankenhäuser, die von internationalen Organisationen betrieben werden, aber sonst ist da nicht so viel. Im ganzen Land gab es nur einen Rechtsmediziner. Ich glaube, der ist aber weg, ich weiß gar nicht, ob der ersetzt wurde. Auch bei allen anderen Fachbereichen ist es nicht so sicher, ob gerade jemand im Land ist. Ich bin ja in einer dieser Whatapp-Gruppen, in der viele internationale sind. Da kommen immer auch Fragen wie: Gibt es gerade einen Hautarzt? Kennt jemand einen guten Zahnarzt? Ich hebe meinen Zahnarztbesuch für Deutschland auf…

Die Ebola-Epidemie ist zwar schon ein paar Jahre her. Aber ihre Auswirkungen sind immer noch spürbar. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass während Ebola die Hälfte des medizinischen Personals gestorben ist. Auch hier habe ich leider die Quelle nicht mehr zu Hand. Aber auch das hat noch Auswirkungen auf die heutige Gesundheitsversorgung. Also: lieber nicht krank werden.

Toiletten und sauberes Wasser

In Deutschland gab es früher auch viele gefährliche Krankheiten, die es heute eigentlich nicht mehr gibt, die einfach mit der Wohnsituation der Menschen zusammenhängen. Viele Krankheiten in Salone, die lebensgefährlich sein können, wenn sie nicht behandelt werden, besonders für Kinder, hängen mit unhygienischen Lebensbedingungen zusammen. Und damit meine ich nicht, dass die Menschen hier unhygienisch sind. Ganz im Gegenteil. Es sind die Lebensumstände, denen es an Hygiene und der Möglichkeit an Hygiene mangelt. So sind Durchfallerkrankungen begleitet von Fieber, Mangelernährung und kurze Ansteckungswege in engen Behausungen und bei nicht vorhandener Abwasserentsorgung und Wasserversorgung an der Tagesordnung.

Die wenigsten Häuser sind direkt an irgendeine Abwasserentsorgung angeschlossen. Laut des DHS reports 2019 hatten 55% der Haushalte im Land eine „bessereToilette“. D.h. eine Toilette im eigenen Haus, auf dem Compound oder in der direkten Nachbarschaft, mit irgendeiner Form von Abwasserentsorgung. Das können Toiletten sein, wie ich sie habe, oder so kleine Klohüttchen mit Antiseptic-Tank oder Abflussrohr ins nächste Gewässer. Das bedeutet aber auch, dass die übrigen 45% entweder Gemeinschaftstoiletten nutzen (ohne richtigen Abfluss) oder aber in die freie Natur gehen, um ihr Geschäft zu verrichten. Insbesondere in der Regenzeit ist das ziemlich gefährlich, da der Regen die Ausscheidungen mit sich nimmt und sie so schön verteilt werden, weshalb jetzt zu Beginn der Regenzeit auch mal wieder Typhus-Zeit ist…

Die Zahlen sind sehr unterschiedlich, je nachdem, ob man Haushalte in städtischen oder in ländlichen Gegenden betrachtet. Nur 8% der Haushalte insgesamt (15% im städtischen Raum und 2% im ländlichen Raum) haben die Toilette innerhalb ihrer Wohnung oder ihres Hauses. Alle anderen müssen vor die Türe, wenn sie mal müssen. Ich bin sehr froh, dass ich zu diesen 8% gehöre. Meine Nachbarinnen und Nachbarn vom Grundstück gegenüber, auf dem so vier bis fünf Häuschen stehen, sehe ich immer mit ihren Eimern und ihrem „Dusch-Outfit“ um die Ecke gehen. Die haben da einen Waschplatz oder so, nehme ich an. Das kann ich nicht einsehen. Aber auf jeden Fall haben die weder Toilette noch Dusche in ihren Häuschen. Die Weltbank kommt auf etwas andere Zahlen. Sie geht davon aus, dass 14% der Menschen in Sierra Leone „safely managed sanitation services“ nutzen, im Vergleich zu 97% in Deutschland. Was genau damit gemeint ist, kann ich euch aber leider nicht verraten.

Neben dem Abwasserproblem ist selbstverständlich auch die Versorgung mit (Trink-)Wasser oder sauberem Wasser essenziell für die Gesundheit. In den Ergebnissen der Studie wird gar nicht extra erwähnt, wie viele Personen Wasser aus der Leitung zu Hause haben. Die „beste“ Kategorie ist: Wasser aus einer besseren Quelle (Brunnen, Wassertank, … – eben kein See, Pfütze, Lache, sondern irgendwas, was geschützt ist) in weniger als 30 Minuten zu Fuß erreichbar. Das ist die Kategorie: dir geht es ganz gut. Und hier haben sich auch 58% der Haushalte eingeordnet. Sie hatten an mindestens einem Tag in den zwei Wochen vor der Befragung Zugang zu „sauberem“ Wasser. Aber insgesamt 33% aller Haushalte im Land entnehmen ihr Wasser einer nicht geschützten Stelle, wo das Wasser verdreckt und/oder verunreinigt sein kann.

Und da war ich genervt, weil mal ein paar Wochen lang kein Wasser aus der Leitung kam. Manchmal muss ich mich echt immer wieder mal zurechtrücken im Kopf.

Auch crazy: nur 1% der Haushalte nutzt eine „saubere“ Methode zum Kochen. Sauber heißt: kein Holz, keine Kohle und somit kein Rauch. Rauch ist ja auch sehr gesundheitsschädlich. Ich koche mit Gas. Wieder einmal gehöre ich zu dem kleinen %-Teil der Bevölkerung, dem es viel besser geht und der gesünder lebt, weil er sich es leisten kann.

Und dann war noch eine spannende Kategorie, an die ich selbst noch nie gedacht hatte: Wie viele Haushalte haben einen festen Ort zum Händewaschen. Das sind so Fragen, auf die würde ich nie kommen, wenn ich aus einem deutschen Kontext komme. Und siehe da: 7% aller Haushalte haben einen festen Platz zum Händewaschen und 53% haben Seife zur Verfügung zum Händewaschen. Die anderen waschen natürlich trotzdem Hände. Insbesondere die muslimischen Bevölkerungsteile waschen sich ja nicht nur vor jedem Gebet die Hände, sondern auch die Arme bis zum Ellenbogen, die Füße und das Gesicht. Das geschieht aber meist „mobil“ mit kleinen Plastikkännchen. Trotzdem haben ja anscheinend höchstens 7% der Haushalte ein Waschbecken oder eine Waschschüssel fest installiert.

Bildung und Zugang zu Wissen

Und dann kommt noch ein super wichtiger Aspekt dazu, der vielleicht auf dem ersten Blick nichts mit Gesundheit zu tun hat: Bildung und Zugang zu Wissen.

Was mache ich denn, wenn ich mit Fieber im Bett liege? Ich google erstmal, welche Körpertemperatur so normal ist. Dann schaue ich mal nach, ab wann es vielleicht kritisch wird. Dann messe ich schön regelmäßig meine Temperatur. Und dann schau ich mal noch, welche Medikamente ich nehmen sollte und vielleicht auch noch wie oft. Wenn ich vom Arzt komme, schaue ich auch erstmal in der Packungsbeilage oder im Internet, ob die Medikamente überhaupt sinnvoll sind für meine Krankheit.

Damit ich das alles machen kann, erfülle ich schon sehr viele Voraussetzungen, die ein hoher Prozentteil der Bevölkerung hier nicht erfüllt:

  1. Ich weiß, dass es eine durchschnittliche Körpertemperatur gibt.
  2. Ich habe ein Gerät, um meine Körpertemperatur zu messen.
  3. Ich kann das Gerät auch bedienen und weiß etwas mit dem Ergebnis anzufangen.
  4. Ich kann lesen und schreiben.
  5. Ich habe ein Smartphone.
  6. Ich habe Strom, so dass mein Akku aufgeladen ist.
  7. Ich habe Internet, weil ich Guthaben aufgeladen habe.
  8. Ich hatte Geld, um einen Arzt aufzusuchen und Medikamente zu kaufen.

Ich habe vielleicht schon einmal berichtet, wie schlecht die Schulbildung insbesondere in den ländlichen Gebieten ist. Als wir letztes Jahr in den Dörfern am Rande des Gola Rainforest waren, konnten die Kinder teilweise ihre Namen nicht buchstabieren bzw. haben die Aufgabe „Spell your name“ nicht verstanden, obwohl das hier Standard ist, dass die Kinder immer alles buchstabieren müssen. Also selbst diejenigen, die „some primary“ haben, können nicht unbedingt lesen, schreiben und rechnen. Wenn ihr die Grafik anschaut, seht ihr, dass über 55% der Frauen quasi nicht lesen und schreiben können. Die Daten wurden 2019 erhoben, und mittlerweile gibt es ein Programm „Free Education“, aber es ist nicht wirklich ganz kostenfrei, weil Bücher, Uniformen, und Zuschuss für Lehrkräfte bezahlt werden müssen. Vor allem gibt es oft keine Lehrkräfte. Also: Bildung ist eher ein rares Gut. Insbesondere wenn es um Gesundheit geht, gibt es viel unnützes oder Halbwissen. Das Problem ist auch, dass viel traditionelles Wissen zur Behandlung von Krankheiten verloren geht.

Neben Zugang zu Bildung ist auch der Zugang zu Wissen sehr beschränkt. Ich fand es supercras, als ich gesehen habe, dass 70% der Frauen und 56% der Männer keinen Zugang zu Massenmedien wie Radio, TV oder Zeitungen haben. Das ist für uns überhaupt nicht vorstellbar. Ja, die werden alle den ganzen Tag an ihren Smartphones zocken, denkt jetzt vielleicht die eine oder der andere. Aber weit gefehlt. Laut Weltbank nutzen in Sierra Leone nur 18% der Bevölkerung das Internet. In Deutschland sind es 90%. Und wie in meiner Auflistung schon erwähnt, wer zwar ein Handy hat, aber keinen Strom, um es zu laden oder in Hinblick auf Gesundheit, keinen Strom, um Essen zu kühlen, keinen Strom, um Licht zu haben zum Lernen am Abend usw., auch dem ist das Leben um einiges erschwert. Die Weltbank geht davon aus, dass in Deutschland 100% der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität haben, in Sierra Leone aber nur 26,2%.

Ihr seht also, es gibt superviele Gründe, weshalb Menschen hier sehr anfällig sind, für Krankenheiten, die es in „reichen“ Ländern gar nicht gibt. Dazu kommt noch, dass es hier zusätzlich klimatisch bedingt Krankheiten gibt, die es in Europa nicht gibt, wie Malaria zum Beispiel. Und wer erkrankt, für den oder die ist es viel schwieriger, medizinische Versorgung zu bekommen. Es ist wirklich tragisch, dass Kinder und auch Erwachsene hier an Malaria oder Typhus sterben, obwohl beides behandelbar ist. Aber wenn das Fieber zu schnell steigt oder der Durchfall nicht gestoppt werden kann, dann ist das lebensbedrohlich.

Wie es so schön im Ausreiseseminar hieß: „An alle, die nach Sierra Leone gehen: bitte einfach nicht krank werden. Wir müssen euch sonst vielleicht direkt evakuieren….“ Und jedes Mal wenn ich mich mit den Fakten beschäftigte, merke ich, wie wahr diese Aussage ist. Aber keine Sorge: ich passe weiterhin auf mich auf. Und vor allem in nächster Zeit lasse ich es eh mal ruhig angehen 😉

Zum Ende noch ein paar Lichtblicke

Das Gute an den ganzen Zahlen da oben: die Tendenz ist positiv. Wer die Daten der letzten Erhebungen vergleicht (der Report wird alle fünf Jahre erstellt), sieht bei fast allen untersuchten Aspekten eine kleine oder größere Tendenz zum Besseren. Ich finde, das ist sehr schön. Außerdem gibt es gute Entwicklungen im Sierra Leonischen Gesundheitssystem. Es gibt kostenfreie Gesundheitsversorgung für Kinder bis zu ihrem 5. Lebensjahr, für Schwangere und für stillende Mütter. Das ist ein Versuch, um die hohe Kinder- und Muttersterblichkeitsrate zu verringern. Und es scheint Schritt für Schritt zu funktionieren. Zu diesem Service gehören auch Basisimpfungen für Kleinkinder und Babys. Nur 2% der Kleinkinder haben laut der Studie gar keine dieser Impfungen erhalten. Die Kleinen werden gegen Diphterie, Tetanus, Tuberkulose, Polio, Keuchhusten und Masern geimpft. Über 50% der Kinder bis 35 Monate hatten alle Impfungen erhalten. Als ich das letzte Mal auf dem Rückweg von Tiwai war, haben wir ein paar Mütter mit ihren Kleinkindern im Auto mitgenommen und sie zur nächsten Gesundheitsstation gefahren. Sie waren unterwegs zur Untersuchung und zum Impftermin. Sie hätten bestimmt noch ein bis zwei Stunden Fußweg vor sich gehabt, wenn wir sie nicht mitgenommen hätten. Damit will ich nur sagen: Ich glaube, die Mütter versuchen alles, um ihre Kinder gesund zu halten und nehmen auch diese Strapazen auf sich, wenn sie können. Also: es geht voran, wenn auch viel zu langsam. Aber immerhin.

Und nun?

Wer es bis hierher geschafft hat: Hut ab. Mir schwierte gestern der Kopf vor lauter Zahlen und Informationen und heute auch direkt nochmal.

Meine Intention ist es auch heute nicht, euch zu zeigen, wie fürchterlich alles in Sierra Leone ist. Ich habe nur selbst wieder einmal festgestellt, als ich gestern mit meiner Recherche anfing, dass da so vieles ist, was ich nicht weiß und nicht bedenke, wenn ich mir meine Bilder im Kopf forme und meine Vorurteile und Sichtweisen auf Menschen und die Welt entwickle. Ich weiß, in Deutschland wurde nun die Alarmstufe für Gas ausgerufen, Alter, und die nächste Covid-Welle ist schon fast wieder da, aber vielleicht hilft es manchmal trotzdem, nicht aus den Augen zu verlieren, weshalb Menschen versuchen in die spanische Enklave Melilla einzudringen, auch wenn sie ihr Leben dabei aufs Spiel setzen, wenn sie nicht das Gefühl hätten, es wäre die einzige Chance für sie und ihre Familie „sicherer“ zu leben und zu überleben. Ich finde, es ist gerade sehr klar, wie vernetzt diese Welt ist und dass wir allen Herausforderungen gemeinsam gegenüberstehen. Egal ob es Klimakatastrophe, Kriege, Lebensmittel- und Rohstoffknappheit oder Pandemien sind. Deshalb finde ich es wichtig, dass wir uns nicht gegenseitig aus dem Blick verlieren.

Ich habe einen passenden Spruch gelesen vor ein paar Tagen: Niemand würde sein Kind in einem Boot übers Meer schicken, wenn es an Land sicher wäre.

Darf man bei all der Misere noch Lachen?

Lange habe ich überlegt, ob ich euch lieber mit ein bisschen „denkt mal über die Welt nach“ verabschiede, oder euch dieses sehr passende (aber leider häßliche) Video zeige. Passend in dem Sinne, dass ihr wisst, was ich mir hier immer anhören muss in Expat-Kreisen und passend, weil Lachen ja bekanntlich die beste Medizin ist 😉 Und vielleicht schwirren euch später ja nicht nur die vielen Fremdwörter im Kopf herum, sondern auch noch ein paar andere Inhalte aus meinem heutigen Beitrag.

 PS: Falls ihr euch fragt, wie es mir eigentlich geht: Viel, viel besser. Ich hoffe, ich bin bald wieder auf meinem normalen Energielevel und kann wieder essen und trinken, was ich möchte!

Bäume pflanzen zum World Environment Day 2022

Am 5. Juni feiert die Welt World Environment Day. Dieses Jahr unter dem Motto #OnlyOneEarth.  Normalerweise feiern wir diese internationalen Kalendertage immer mit einem Ausflug mit ein paar Kindern aus den School Nature Clubs. Da so immer nur zwei bis drei Kinder aus jeder Schule dabei sind, hatte ich für dieses Jahr die Idee, den Tag direkt in den Schulen zu feiern – mit einer Baumpflanzaktion.

Vor dem World Environment Day (WED) war deshalb sehr viel Planung und Orga nötig. Ich habe für den WED ein bestimmtes Budget. Die Idee war, so viele Bäume wie möglich zu pflanzen. Nicht nur in den Schulen unserer School Nature Clubs, sondern auch noch in den Communities, in denen wir arbeiten. Am Ende haben wir eine Community ausgewählt, in der Kollegen von uns arbeiten, weil die Leute direkt angefragt hatten, ob wir sie unterstützen können mit einer Baumpflanzaktion. Die Aktion in der Community steht noch an. Das ist noch etwas komplizierter als gedacht. Ich hoffe, wir können das noch realisieren, bevor ich im Juli nach Deutschland fliege. Da jetzt die Regenzeit begonnen hat, ist es die beste Zeit zum Bäumepflanzen. Zu lange sollten wir also nicht warten.

Briefe ohne Post und flexible Budgets

Wieso ist hier alles so kompliziert? Ganz einfach: Wenn wir so etwas wie eine Baumpflanzaktion in den Schulen planen, müssen wir zunächst einen Brief an alle Schulen schreiben, diese müssen von unserem Chef unterschrieben werden (das kann sich verzögern, wenn er dann auf einmal eine Woche lang nicht da ist), und dann müssen die Briefe persönlich überreicht werden, weil es keine Post gibt. Das bedeutet, wir brauchen alleine zwei Tage, um alle Schulen abzufahren, nur um die Briefe zu verteilen, in denen wir fragen, ob die Schulen mitmachen wollen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch direkt nachgefragt, wie viele Bäume die Schulen jeweils haben wollen.

School Nature Club Teachers Meeting

Zum Glück hatte ich die grandiose Idee, bei diesem Besuch auch gleich nachzufragen, ob es in Ordnung ist, wenn wir die focus teacher der School Nature Clubs, zu einem meeting einladen. Sonst hätten wir nochmal alle Schulen abfahren müssen, um auch dafür einen Brief auszuteilen. Eine Woche vor dem World Environment Day haben wir alle Lehrerinnen und Lehrer der School Nature Clubs eingeladen, um ihnen Informationen zu den Bäumen zu geben, die wir ihnen geben werden. Ich hatte auch Poster mit Do´s und Don´t´s zum Thema Wald und Bäume gestaltet und eines mit Infos zu den Öko-Services von Bäumen. Diese Poster sollten dann in den Schulen vorgestellt und aufgehängt werde. Die Lehrkräfte hatten auch die Möglichkeit Fragen zu stellen, was sie beim Pflanzen und bei der späteren Versorgung der kleinen Bäume beachten sollten.

Wenn so ein Meeting organisiert wird, müssen wir natürlich als erstes einen Termin finden und dann fragen wir meist bei ein bis zwei Schulen an, ob wir deren Halle nutzen dürfen. Dann ist es hier Usus, Essen und Getränke anzubieten. Schon für ein Meeting von zwei Stunden braucht es Lunch oder Frühstück. Wenn ich zu einem Meeting einlade, dass vor 10h startet und dann bis 13h geht, erwarten die Leute Frühstück und Mittagessen und selbstverständlich noch eine Transportpauschale, die die Transportkosten übersteigt. Es ist also echt jedes Mal eine Kostenfrage, solche Meetings zu organisieren, da alleine für Essen und Getränke und die Transportpauschale super viel Geld draufgeht. Das aber nur am Rande. Aber das ist ein Grund, weshalb wir keine monatlichen Meetings mit den School Nature Clubs abhalten können oder auch warum wir nicht zu Meetings mit Partnerorganisationen in einem regelmäßigen Turnus einladen können, weil schlicht und ergreifend, das Geld fehlt für die Verpflegung und aber alle erwarten, dass es Verpflegung und Transport-Refund gibt…

Auf Shopping Tour in Lumley

Bevor es für uns ans Verteilen der Setzlinge ging, haben wir noch Schaufeln, Haken und Pickel gekauft, um den Schulen auch die nötigen Gerätschaften zur Verfügung zu stellen, die sie fürs Baumpflanzen brauchen würden.

Da ich mich vor ein paar Wochen entschieden habe, mich nicht mehr so sehr auf das zu fokussieren, was hier anstrengend ist und schwierig läuft, erspare ich euch und mir, die ganze Geschichte zum Thema Budgetierung, Budget-Anpassung, Planung der Baumverteilung usw. Am Ende hat ja alles geklappt 😉

Verteilung der kleinen Bäumchen auf der Peninsula

Am Donnerstag und Freitag vor dem WED haben wir die Setzlinge abgeholt und sie an die insgesamt 14 Schulen verteilt, die bei der Aktion mitmachen würden. Die meisten Direktoren und Direktorinnen waren wirklich hocherfreut, als wir mit den Bäumchen ankamen. Anscheinend hatten sie nicht so ganz daran geglaubt, dass wir echt kommen und Bäume bringen würden. Es hat sehr gut getan zu sehen, dass unsere Arbeit einen direkten Einfluss haben kann. Einerseits geht es uns natürlich um den Bildungsaspekt mit den Schülerinnen und Schülern, dass sie eine Verbindung zur Natur aufbauen, selbst die Bäume pflanzen und lernen, weshalb Bäume so wichtig für uns und unser Überleben sind. Aber zugleich können die Bäume auch auf den Schulgrundstücken als Windbreaker und Schattenspender sehr, sehr nützlich sein.

Baumpflanzaktionen in den Schulen

Am Montag und Dienstag nach dem WED wurden die Bäume dann gepflanzt. Wir haben super viele Fotos und kleine Videos aus den Schulen bekommen, die ich hier mit euch teile. Jetzt gilt es nur zu hoffen, dass die Bäume auch wachsen werden und in ein paar Jahren noch da sind. Wir haben dafür extra notiert, wie viele Bäume jede Schule bekommen hat und werden das mit den School Nature Clubs monitoren. Insgesamt haben wir über 700 Bäume in den 14 Schulen gepflanzt. Weitere 600 pflanzen wir noch bis Ende Juni in der Tumbu Community.

Nachhaltigkeit der Aufforstung

Das Hauptproblem mit Baumpflanzaktionen ist, dass sie oft nicht nachhaltig sind. Es gibt ein großes Programm „Freetown the Treetown“ (transformfreetown.org), das gefördert von der Weltbank und durchgeführt durch das Freetown City Council zusammen mit zwei lokalen NGOs das Ziel hat, insgesamt 1 Million Bäume in Freetown und Umgebung zu pflanzen, bis Ende 2021. Das Ziel wurde unter anderem wegen Covid noch nicht erreicht. Die Aktion läuft aber noch. Sie startete als Reaktion auf den furchtbaren Erdrutsch, der 2017 über tausend Leben gekostet hat. Der Kollege von der EFA (Environmental Foundation for Africa), die die Baumpflanzaktionen implementieren, hat bei einem meeting berichtet, dass von 100.000 im letzten Quartal 2021 gepflanzten Bäumen, noch 40.000 leben. Die anderen wurden wieder entfernt. Deshalb versuchen sie jetzt die Bäume eng zu monitoren. Andere Partner berichten, dass sie Gegenden aufforsten, abgesprochen mit dem City Council, und dann ein paar Monate später genau dort eine Straße gebaut wird oder die Bäume aus anderen Gründen wieder entwurzelt werden. Es ist eine wahre Sisyphus-Arbeit. Eine große Herausforderung bei der Reforestation ist, dass die Regierungsbehörden, die eigentlich für den Schutz des Waldes und der Bäume zuständig sind, ihre Aufgaben nicht wirklich erfüllen (können). Das ist auch einer der Gründe, weshalb wir die Kampagne für den Wald gestartet haben. Darüber berichte ich aber ein anderes Mal mehr.

Und was mache ich da eigentlich die ganze Zeit?

Was genau ist mein Part bei der ganzen Sache? Es fängt damit an, dass ich mir überlege, was wir machen könnten am World Environment Day. Wie oben schon geschrieben, wird sonst ein Standardprogramm abgespuhlt, das meines Erachtens nicht wirklich viel Impact hat und nicht wirklich nachhaltig ist. Ich überlege mir also ein Konzept und Aktionen, was wir machen könnten. Das bespreche ich dann in unserem kleinen Team mit Mariama und Abdul, weil ich oft nicht einschätzen kann, was wirklich machbar ist und wie viel Aufwand was ist. Wenn wir uns zu dritt einig sind, was wir machen wollen, dann schreibe ich ein Konzept und ich muss ein Budget erstellen. Das kann etwas aufwändig sein. Vor allem, weil manchmal kurzfristig dann noch neue Hinweise kommen, was auch noch bedacht werden müsste. Das Budget für den WED habe ich so oft anpassen müssen, ich habe aufgehört zu zählen. Für das Budget müssen wir herumfahren und Angebote einholen, für Schaufeln, Haken, die Setzlinge usw. Wenn die Angebote nicht gestempelt sind, gibt es noch extra hin-und-her. Wenn dann auf einmal jemand kommt und sagt, „oh, ihr müsst auch noch Vorstandsmitglieder einladen und deren Transport refund mitbedenken“, dann bedeutet das, dass wir weniger Geld für alles andere haben und also neue Angebote einholen müssen, weil wir die Anzahl der Gegenstände und Setzlinge reduzieren müssen. Meine Hauptaufgabe ist es unter anderem, immer wieder nachzufragen und meine colleagues immer wieder am Ball zu halten. Wenn dann das Budget endlich final abgestimmt und eingereicht ist, kann es immer noch passieren, dass mein Chef noch Änderungswünsche hat. Dann muss man nochmal anpassen. Dann kann endlich der Scheck ausgestellt werden. Dieser muss aber von meinem Chef und dem Präsidenten unseres Vorstandes unterschrieben werden. Das kann auch ein paar Tage dauern. In dieser Zeit gehört es zu meinen Hauptaufgaben, immer wieder nachzufragen, ob der Scheck denn nun schon fertig sei. Wenn er dann endlich wirklich fertig unterschrieben ist, dann kann ich zur Bank fahren, um das Geld abzuholen.  Dafür muss ich entweder in die Innenstadt fahren oder nach Lumley. Also so 30 – 60 min Fahrzeit einfach, je nach Verkehr und dann nochmal so eine Stunde Wartezeit in der Bank, bis ich das Geld dann habe. Und schon kann ich mit meinen Millionen in schwarzen Plastiktüten aus der Bank schlendern.

Wenn ich das Geld erstmal habe, dann sind die größten Hindernisse schon genommen. Dann geht es nur noch um die Umsetzung. Das ist dann ein Klacks. Es ist nur wichtig, nicht zu vergessen, alle Leute auf den entsprechenden Listen unterschreiben zu lassen, weil diese für die Abrechnung wieder gebraucht werden.

Es ist ein bisschen Schade, dass alles immer so langwierig und anstrengend ist. Das verzögert die Arbeit manchmal ungemein. Vor allem, wenn die Finanzkollegin ihre Emails nicht checkt, obwohl ich gesagt habe, ich habe ihr einen request geschickt und dann die Leute nicht greifbar sind, die die Schecks unterschreiben müssen. Aber what to do…

Nach den Aktivitäten warten natürlich noch der Bericht und die Abrechnung mit den ganzen Quittungen, die ich einreichen muss. Außerdem poste ich über die Aktionen auf Facebook, schreibe einen Artikel für die Website und auch noch für den Newsletter. Ihr seht also, gerade ziemlich viel Output auf meiner Seite. Meine Kolleginnen und Kollegen sind wahrscheinlich auch schon leicht genervt von mir zur Zeit.

Endlich Strom und milder Typhus

Natürlich ist noch so einiges anderes Spannendes passiert. Ich habe nun tatsächlich meine Batterien installiert, so dass ich jetzt immer Strom habe, wenn ich möchte. Das ist unglaublich toll. Die Batterien sind nicht stark genug für den Wasserkocher, den Pürierstab oder eine Waschmaschine, aber sie sind ausreichend für Licht, Rooter, Kühlschrank und Laptop. Ich wusste gar nicht mehr, wie toll es ist, wenn ich einfach immer Strom haben kann, wenn ich möchte! Da mein Vermieter meinte, das Dach muss erst erneuert werden, bevor ich Solarzellen daraufinstalliere, habe ich mir schon einmal die Batterien und den Inverter geholt. Diese speise ich jetzt mit Strom „aus der Steckdose“ und wenn dann kein Strom da ist, lege ich den Schalter um und die Batterien versorgen mich mit Strom, wie riesige Powerbanks.

Außerdem ist die Regenzeit da. Das will ich euch auch nicht vorenthalten. Das kann wirklich dramatisch aussehen, wenn die Regenwand herbeikommt, und nicht minder dramatisch, wenn der Sturm um das Haus pfeift. Vor allem ist es megalaut. Ich kann weder telefonieren noch Film schauen, weil ich nichts verstehe. Aber dafür ist es angenehm kühl zur Zeit. Heute Nacht habe ich sogar mit Decke geschlafen 🙂

Und dann habe ich heute noch eine kleine neue Erfahrung, die ich mit euch teilen kann. Endlich hat es mich erwischt und ich musste nach über einem Jahr endlich mal ins Krankenhaus. Am Dienstag habe ich mich super müde und schlapp gefühlt, Gliederschmerzen, Erkältungssymptome. Alles auch Symptome von Malaria und Typhus. Also bin ich lieber mal ins Krankenhaus zum Testen. Ich weiß ja, wie das ausgehen kann, wenn man nicht rechtzeitig mit der Behandlung anfängt: dann wird man stationär aufgenommen und bekommt einen Zugang gelegt. Mein absoluter Horror! Aber: happy me: kein Malaria, nur ein bisschen Typhus. Ich bin deshalb gerade auch zuhause und nicht im Büro und merke, dass ich tatsächlich nicht wirklich fit bin. Deshalb ist mein Artikel heute auch etwas lahm und nicht so spritzig-witzig wie sonst 😉 Aber ich dachte, wenn ich jetzt nichts über den World Environment Day schreibe, dann wird das nichts mehr. Am Montag geht es hoffentlich nach Tiwai. Zumindest falls es nicht so weiterregnet und die Straßen und der Fluss passierbar sind. Und danach habe ich bestimmt anderes zu berichten.

Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr genießt euer Wochenende! Zum Abschluss noch eine meiner Inseln von meinem letzten Wochenende:

Eine neue Insel: Bo und die grünen Kangari Hills

Viele von euch haben sich nach meinem letzten Beitrag gemeldet. Vielen Dank für die Grüße von all diesen Inseln. Wie das so ist, geht es mir nun auf einmal sehr gut. Nachdem ich mir den Frust einmal von der Seele geschrieben hatte, ging es nur noch aufwärts mit meiner Stimmung und ich habe meine Fähigkeit innere Ruhe zu bewahren und gelassen zu Lächeln perfektioniert. Hilfreich dafür war mit Sicherheit mein Wochenendtrip zu Hannah nach Bo. Hannah ist auch ungefähr seit einem Jahr in Sierra Leone. Sie arbeitet bei WAVES (Women Against Violence) und ist über agiamondo hier. Ich habe sie letztes Jahr zufällig kennengelernt und irgendwie passt es bei uns beiden. Wir haben uns noch nicht so oft gesehen, weil sie in Bo wohnt, aber immer, wenn wir uns sehen, war es sehr gut. Ich hatte schon lange vor, sie in Bo zu besuchen, letztes Wochenende war es dann endlich so weit.

Wie vor jeder längeren Reise ist es zurzeit mal wieder ein Zittern, ob man genug Diesel bekommt, um hin und wieder zurück zu fahren. Nachdem ich das erste Mal, als dieses Problem aufkam, noch etwas nervös war, bin ich mittlerweile entspannt. Und vor allem dachte ich mir dieses Mal: falls ich in Bo keinen Diesel bekomme und nicht zurück nach Freetown fahren kann, dann bleibe ich eben noch ein paar Tage bei Hannah und arbeite dort im Homeoffice 😊

Am Freitag, am frühen Nachmittag ging es also los. Unterwegs habe ich an meine letzte Fahrt auf dieser Strecke gedacht. Damals waren Vivien und Jasi mit dabei. Dieses Mal saß ich alleine im Auto, aber dafür hatte der Regen die Landschaft in ein wunderschönes Arrangement aus unterschiedlichen Grüntönen verzaubert. Vielleicht ist es doch gut, wenn Leute mich am Anfang der Regenzeit besuchen, dann sieht das ganze Land gleich viel schöner aus, weil alles so grün und fruchtbar ist.

Sundowner auf der Terrasse der Präsidentenresidenz

In Bo angekommen bei Hannah, ging es noch für ein Sundowner Bier auf den nächsten Hügel. Bo ist eine Universitätsstadt und liegt 3,5 Stunden südöstlich von Freetown auf der Strecke Richtung Kenema und Gola Rainforest. Bisher kannte ich Bo nur vom Durchfahren. Die Gegend um Bo ist grün und etwas hügelig. Der Hügel, auf den wir unseren Abendspaziergang machten, beherbergt die „Sommerresidenz“ von Siaka Stevens. Siaka Stevens gilt als der erste Präsident Sierra Leones. Es ist immer noch sichtbar, wie schön die Residenz einmal war und wie schön sie eigentlich auch heute sein könnte, wenn sie nicht unbenutzt und heruntergekommen wäre. Teilweise ist das Fischgräten-Holz-Parkett noch sichtbar. Als wir da oben saßen und den Sonnenuntergang in seiner Farbenpracht genossen, während unsere Blicke über die Stadt schweiften und wir uns über unsere alltäglichen Herausforderungen austauschten, wussten wir noch nicht, dass der Besuch von Stevens Residenz, erst der erste Teil unserer historischen Tour werden würde.

Mittlerweile ist die Präsidentenresidenz heruntergerockt und beherbergt den staatlichen Radiosender SLBC Bo. An den Wänden finden sich Grafities von der Radiostation aber auch noch eine Botschaft an die ECOMOG Truppen, die im Bürgerkrieg die Rebellen bekämpften.

Auf in die Kangari Hill

Hannah teilt meine Wanderfreudigkeit. Deshalb war es von Anfang an klar gewesen, dass wir unser gemeinsames Wochenende auch für einen Hike oder eine Wanderung in der Umgebung von Bo nutzen würden. So sehr ich mich mittlerweile auch an das Leben in Freetown gewöhnt habe, es ist immer noch nervig für mich, dass es so lange dauert, bis ich aus der Stadt draußen bin. In Bo ist das anders. Dadurch, dass die Stadt viel kleiner ist, ist der Weg in die Natur auch viel kürzer. Trotzdem haben wir uns entschieden, die Kangari Hills zu erkunden, die circa eine Stunde nördlich von Bo liegen und sind nicht in der direkten Umgebung geblieben. Wir sind mit Hannahs Auto los, da wir noch nicht wussten, ob ich am nächsten Tag Diesel für die Heimatfahrt bekommen würde – witzigerweise oder peinlicherweise der Doppelgänger meines Autos. Über rote Pisten näherten wir uns den Kangari Hills.

Die Kangari Hills sind ein Forest Reserve. Leider ist viel mehr nicht bekannt. Wir sind also soweit gefahren, bis wir ein Dorf fanden, das nett aussah und von dem aus GoogleMaps einen Weg in die Hügel andeutete. Unser Auto haben wir bei einer netten Frau vor dem Haus geparkt und sind dann losgelaufen Richtung „Wunde“. Da Wunde auf GoogleMaps als Ort angegeben wurde, sind wir davon ausgegangen, dass es sich um ein Dorf handeln würde.

Über Trampelpfade ging es durch grüne Natur und Wald, wunderschöne Landschaften und Hannah hat sogar eine Gruppe Great Blue Turacos gesichtet. Ich war sehr erleichtert, dass es sich um Vögel handelte, die ich kenne und bezeichnen konnte. Wie peinlich wäre das sonst gewesen für mich als alte Birdi 😉

Irgendwann kamen wir dann an drei Häuschen vorbei und haben uns dort erkundigt, wo es nach Wunde geht, was ja unser erstes Ziel war. Die Frauen dort haben uns erklärt, wir wären schon in Wunde. Ziemlich witzig. Es waren wirklich nur drei Lehmhäuser mitten im Wald und GoogleMaps zeigt es mit Namen an…

Die eine Frau in Wunde erklärte uns, den weiteren Weg. Sie meinte noch, wir sollten nicht in die Banga Plantage, weil es dort keinen Weg rausgibt (Banga ist das Wort für Palmöl/früchte/bäume). Wir haben uns also wieder auf den Weg gemacht und sind weiter durch die grüne Landschaft spaziert, bis wir dann doch in der Banga Plantage gelandet sind. Eigentlich wollten wir weiter nach Petema und von dort aus die Runde zurück zu unserem Auto machen. Die Leute dort (es waren wieder nur 2 Häuser) haben uns nicht so richtig verstanden und wir sie auch nicht. Aber irgendeinen Weg haben wir dann doch eingeschlagen. Petema haben wir so leider nicht erreicht, dafür sind wir am Ende in Mongeri gelandet. Wenn man mit GoogleMaps und ohne offizielle Wanderwege durch die Gegend läuft, kommt man eben manchmal wo anderes an als geplant. Aber das macht die Sache ja nicht weniger interessant.

Historical Tour, die Zweite – the home of Samuel Hinga Norman

Wir waren noch gar nicht richtig im Dorf angekommen, da wurden schon eilig drei Plastikstühle aus dem Haus getragen und in den Schatten eines Baumes gestellt. Der Chief des Ortes lud uns ein, uns hinzusetzen und auszuruhen. Woher wussten die denn, dass wir just in diesem Moment ankommen würden? Irgendeine Art der Kommunikation scheint es zu geben, die wir nicht wahrnehmen.

Der Chief hat uns oben ohne, bekleidet in einer Jeans und Schlappen begrüßt. Es war ja auch Samstagnachmittag. Da ist man legere unterwegs. Wir haben erst ein bisschen Smalltalk betrieben mit ihm und dem anderen Mann, einem der Lehrer aus dem Ort, wie sich später herausstellte. „Ihr seid bestimmt wegen Samuel Hinga Norman hier?“ wurden wir gefragt. Es hat ein paar Anläufe gebraucht, bis wir verstanden haben, dass es sich um einen Namen handelt. Und nein, wir hatten den Namen noch nie gehört.

Kriegsheld und/oder Kriegsverbrecher?

Mongeri, der Ort, in dem wir gelandet sind, ist der Geburtsort von Samuel Hinga Norman. Seine Grabstätte ist direkt neben dem Fußballplatz im Ort. Die Schrifttafel ist zerstört, so dass ein bisschen Puzzlearbeit nötig war, um sie richtig zusammenzusetzen. Außerdem fehlen ein paar Teile. Die Kinder tragen die wohl immer weg. Aber einmal im Jahr kommt die Familie von Samuel Hinga, um ihm zu Gedenken. Er war der Anführer der Defense Forces während des Krieges und er war auch vor dem Special Court. So viel erfuhren wir vor Ort. Irgendwie konnten wir nicht ganz herauslesen, ob er nun eher als Held gesehen wurde, weil er als Chef der Defense Forces gegen die Rebellen kämpfte oder aber ein Kriegsverbrecher war. Vor dem Special Court wurden nach dem Bürgerkrieg die Verbrechen verhandelt, die während des Krieges begangen worden waren. Wenn jemand also vor dem Special Court war, dann hat er höchstwahrscheinlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Da wir aus den Ausführungen des Chiefs und des Lehrers nicht ganz schlau wurden, wie die Menschen zu dieser Berühmtheit aus ihrem Ort stehen, haben wir zuhause noch ein bisschen online recherchiert. Und tatsächlich gibt es wohl sehr unterschiedliche Sichtweisen. Einerseits wird Samuel Hinga wirklich als Kriegsheld gefeiert, da er die Rebellen bekämpfte und erfolgreich zurückdrängte. Aber er war auch angeklagt, da er wohl mit verantwortlich war, dass Kindersoldaten rekrutiert wurden, Dörfer geplündert und Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden. Er war der Anführer der sogenannten Kamajors.

Schusssichere Westen und der Glaube an den Zauber

Die Kamajors waren nicht Teil der offiziellen Armee Sierra Leones, sondern separat von ihr. Eigentlich sind es traditionelle Jäger, die dem Chief direkt untergeben sind. Die Kamajors hatten ein eigenes Aufnahmeritual, sie hatten bestimmte Westen – ich habe das im Nationalmuseum gesehen – die durch bestimmte Amulette kugelsicher waren. Dadurch waren die Kamajors quasi unverwundbar. Deshalb hatten die Rebellen Anfangs auch sehr große Angst vor ihnen und haben sich nicht wirklich getraut gegen sie zu kämpfen. Aber sie hatten auch sehr strenge Regeln, an die sie sich halten mussten – dazu gehörte wohl auch, dass sie eigentlich abstinent leben sollten. Da es sich bei den Kämpfern oft um junge Männer handelte, und im Krieg auch viele Drogen genommen wurden, haben sie die Regeln immer wieder und immer öfter gebrochen. Dadurch wirkten die Zauber nicht mehr, die sie beschützt haben, so wurden sie verwundbar und als die Rebellen das gemerkt haben, hatten sie nicht mehr wirklich Angst vor ihnen.

Das hat mir alles ein Freund von mir erzählt. Er ist sich sicher, wenn die Kamajors sich weiter an die Regeln gehalten hätten, wären sie weiter unverwundbar gewesen.

Es finden sich nicht so viele Menschen, die Kriegshelden sind, ohne auch Verbrechen begangen zu haben. Mit dieser inneren Spaltung müssen die Menschen irgendwie umgehen. Vielleicht ist es die Lösung in Mongeri, dass die Grabstätte zwar da ist, aber es niemanden stört, wenn Kinder Teile der Schrifttafel entfernen und Ziegen ihre Zeichen auf dem Grabstein hinterlassen. Ich weiß es nicht. Das ist reine Interpretation.

Samuel Hinga Norman wurde 2004 vor dem Special Court angeklagt. Er starb allerdings bevor das Urteil verkündet worden war in Guinea, wo er sich wegen einer medizinischen Behandlung aufgehalten hatte.

Abschied aus den Kangari Hills und Bierchen am Fluss

Von Mongeri aus sind wir den „Highway“ zurück zu unserem Auto gelaufen. Bestimmt haben alle Menschen, die wir auf unserem Ausflug getroffen haben, große Fragezeichen in ihren Köpfen gehabt, was diese zwei weißen Frauen da treiben. Das Konzept „Spaziergang“ einfach so, gibt es hier nicht. Entweder haben sich die Leute gewundert oder aber sie wundern sich eh über nichts, was Weiße so machen, da wir eh unverständlich sind.

Zurück bei unserem Auto haben wir uns noch ein bisschen mit Madame Fouday unterhalten, bei der wir unser Auto abgestellt hatten. Sie hat neun Kinder, das kleinste Kind auf dem Foto ist allerdings eines ihrer Enkelkinder. Ein Kind war krank, deshalb wurden aus Rinde eines bestimmten Baumes gerade ein Sud gekocht. Und das eine Mädchen hieß Hannah. Welch Freude, eine Namensvetterin zu treffen.

Auf dem Hinweg hatten wir schon unseren Spot für ein Sundownder Bierchen gesichtet. Wir sind über eine Brücke gefahren und der Fluss sah traumhaft aus. Die einzige Herausforderung war, ob es ein kühles Bier geben würde, weil es ja nicht überall Strom gibt. Aber was soll ich sagen, es war einfach unser Tag. Nicht nur der Ausflug war super schön, alle Menschen super nett, nein, es gab auch noch richtig kaltes Bier. Da haben wir sofort zwei Dosen gekauft und sind zum Fluss gelaufen. Begleitet von einer Kinderschar. Die Kinder wurden (zum Glück) irgendwann von Frauen zurückgerufen. Wir hatten uns die Waschstelle der Frauen ausgesucht, um auf den Felsen im Wasser unser Bier zu genießen. Wahrscheinlich dachten die anderen, dass wir uns waschen wollen und haben deshalb die Kinder weggeschickt. Wir waren ganz froh, so konnten wir in Ruhe die unglaublich schöne Natur genießen – und unser Bier und den Ausflug perfekt ausklingen lassen.

Party Town Bo

Bo ist bekannt für seine Clubs und sein Nachtleben. Ist halt eine Universitätsstadt. Das Party- Nachtleben habe ich mir aber für den nächsten Besuch aufgehoben. Wir waren etwas zu erschöpft nach dem ganzen Tag Wandern in der Hitze. Deshalb haben wir uns am Straßenrand noch schön kros gegrillte Ziege und Hühnchen geholt und Brot und sind dann noch in eine von Hannahs Stammkneipen, um unser Essen mit einem Bier zu genießen. In Bo und auch in anderen Städten habe ich das schon gesehen, in Freetown eigentlich noch nicht wirklich. Am Straßenrand gibt es kleine Buden, die auf Metallplatten Fleisch ganz kros braten. Man sucht sich ein Stück Fleisch aus, ein Stück Ziege zum Beispiel für 10,000 LE (das ist weniger als ein Euro). Dann wird es in mundgerechte Häppchen geschnitten und schön angebraten. Mit Zeitungsstücken wird es dann vom Blech genommen, es kommt Lime und scharfes Gewürz darauf und dann bekommt man es mit ein paar Zahnstochern in die Hand zum Essen. Es schmeckt wirklich perfekt in Kombination mit Bier und Brot.

Die Location, in die wir sind, ist anscheinend eine angesagte Studi-location. Junges Publikum, sehr gemischt und wir mittendrin. Natürlich total underdressed, da noch verschwitzt und in unseren Wanderklamotten. Peinlich, peinlich. Aber die Musik und die Atmosphäre waren hervorragend. Ein rundum gelungener Tag.

Ich war wirklich sehr traurig, als ich am Sonntag wieder zurück nach Freetown musste. (Un-)Glücklicherweise habe ich tatsächlich 20l Diesel bekommen, so dass zumindest sichergestellt war, dass ich Freetown auch erreichen würde.

Spätestens nach dem ersten Tollgate, wenn man sich Freetown nähert, merkt man dann auch direkt den Unterschied zwischen der big city und up-country. Der Smog hat einen wieder. Wie schlecht die Luft hier ist, merke ich immer erst, wenn ich ein paar Tage wo anders war und wieder zurückkomme. Jetzt habe ich mich schon wieder daran gewöhnt.

Anfangs war ich mir ja nicht sicher, ob ich es so gut finde, dass ich in Freetown bin und ob ich nicht lieber in einer der kleineren Städte wie Bo, Kenema oder Makeni leben möchte. Mittlerweile bin ich aber ganz froh, in Freetown zu sein. Vieles ist hier viel einfacher. Vor allem ist es viel leichter, auszugehen, Bekanntschaften zu schließen und Leute zu finden, mit denen man ein Biertrinken gehen kann und mit denen ich mich gut unterhalten kann. Trotzdem ist es super, nun eine weitere Insel in Sierra Leone zu haben. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Trip nach Bo, oder vielleicht treffen wir uns das nächste Mal auch in Makeni, wo Hannahs Freund lebt.

Und um nochmal auf meinen letzten Blogbeitrag zu sprechen zu kommen: Ich bin seit einigen Tagen wirklich entspannt und Situationen, die mich zuvor innerlich aufgeregt haben, kann ich nun gelassen hinnehmen und mich zurücknehmen. Vielleicht habe ich wieder einen kleinen weiteren Schritt in Richtung ankommen in einer neuen Umgebung geschafft.  

Hinweis: Die meisten Fotos im heutigen Beitrag sind von Hannah. Vielen Dank dafür!

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