Heute ist Donnerstag und Donnerstag ist Klettertag. Ich freue mich schon auf neue Routen. Nachdem ich jetzt drei Wochen nicht in der Halle war, warten mit Sicherheit neue Herausforderungen auf mich. Außerdem habe ich am Sonntag am Strand zufälligerweise eine Kletterfreundin getroffen. Ihre beiden Bekannten waren dann direkt interessiert an unserem gemeinsamen Hobby und wollen heute auch das erste Mal zum Klettern kommen.

Wer zu faul zum Lesen ist…

… bitte einfach diesen Link hier klicken und spenden 😉
Spendenaktion für Climb Salone

Wer mehr darüber wissen will, einfach weiterlesen…

Erste Kletterhalle Westafrikas

Climb Salone ist wie jede Kletterhalle in Deutschland: Kletterwände mit unterschiedlich schweren Routen; eine Bar, an der es Wasser, Bier und Kaffee gibt, und natürlich ein paar Sofas zum Abhängen. Die Kletter-Community ist klein und es ist ein guter Treffpunkt, um Freundschaften zu knüpfen.

Ob Climb Salone wirklich die erste Kletterhalle Westafrikas ist, habe ich nun nicht verifiziert. Es ist auf jeden Fall die erste und einzige hier in Sierra Leone. Gegründet und aufgebaut wurde sie von ein paar kletterbegeisterten Briten, die hier gelebt haben. Die Gründercrew ist wieder zurück in Europa, aber die Klettergemeinschaft hier versucht, die Halle am Laufen zu halten und vor allem Sierra Leoner für´s Klettern zu begeistern. Es wurde schon ein kleiner Radio-Jingle aufgenommen, um die Halle bekannter zu machen. Alles immer aus privater Tasche finanziert. Klettern ist hier noch nicht bekannt. Aber die meisten lieben den Sport, wenn sie ihn einmal ausprobiert haben. Immerhin ist es super Exercise. Als Abdul das erste Mal mit Klettern war, dachte er erst, alles easy… Dann war er aber echt überrascht, weil es doch anstrengend ist und man durchaus ins Schwitzen kommt – und das nicht nur wegen der Höhe.

Das Herz und die Seele der Halle: Matthew

Matthew betreibt die Halle und ist jeden Tag da. Wer ihn einmal an der Wand gesehen hat, weiß, dass kann nicht mit rechten Dingen vonstatten gehen. Wir sind alle fest davon überzeugt, dass sein ganzer Körper magnetisch ist und er deshalb auch die schwierigsten Routen klettern kann. Ich habe also ein Ziel vor Augen. Mich wenigsten ein bisschen mehr an Matthews Kletterstyle anzunähern.

Woher das Geld für Miete nehmen?

Die Idee und die Hoffnung der Gründer der Halle ist, dass sich die Halle irgendwann selbstfinanziert. Aktuell ist das noch nicht der Fall. Sierra Leoner zahlen 20 000 Leones Eintritt, andere Nationalitäten 80 000 Leones, Schuhausleihe ist kostenfrei. Die Eintrittsgelder reichen normalerweise mehr schlecht als recht dafür aus, die laufenden Kosten zu decken und für ein kleines Gehalt für Matthew.

Nicht aber für die Miete. In Sierra Leone wird die Miete normalerweise nicht monatlich, sondern im Jahresturnus bezahlt. Aktuell steht wieder einmal die Miete für`s nächste Jahr an.

Spendenaktion für die nächste Generation von Kletterbegeisterten

Ein Freund von mir aus England hat eine Spendenaktion auf gofundme.com gestartet, um die Miete für`s nächste Jahr zu sammeln. Außerdem machen wir manchmal kleine Fundraising-Events in der Halle. Es gab einen Halloweenabend, gemeinsames Schauen der Kletterchallenge bei den Olympischen Spielen, nun ist ein Kinoabend geplant. Alles was nicht über die Spendenaktionen gesammelt werden kann, schmeißen Leute wie Hugh und andere Climb Salone Kletterleute in den Topf.

Das Ziel ist es, vor allem auch Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Klettern zu ermöglichen und die Klettergemeinschaft in Salone zu vergrößern. Deshalb ist es wichtig, die Eintrittspreise für Sierra Leoner niedrig zu halten, damit auch Leute mit kleinerem Geldbeutel zum Klettern kommen können.

Wer Lust hat, uns dabei zu unterstützen, Klettern in Salone bekannter zu machen und die Halle am Leben zu halten, ist herzlich willkommen uns zu unterstützen. (Auch wer nicht spenden will, kann mal auf den Link klicken, da gibt es noch ein paar mehr Infos zur Kletterhalle.)

Link zur Spendenaktion: Support Climb Salone

Wen es interessiert, was so die Kletterer selbst sagen, kann auf Insta den Artikel über Samuel nachlesen. Den Artikel könnt ihr teilweise auch lesen, wenn ihr keinen Insta-Account habt.

Oder einfach durch die Fotos scrollen auf der Facebook-Seite: facebook.com/climbsalone

Viel Spaß beim Lesen, Fotos anschauen und vielleicht habt ihr jetzt ja auch Lust auf ein bisschen Klettern bekommen 🙂 Ich verabschiede mich für heute und denke dann an Euch, wenn ich später an der Wand hänge…

Hinweis: Die Fotos stammen teilweise nicht von mir, sondern von der Seite gofundme.com.